STF und JWA als Wahlsieger

Rechtsruck in Südtirol

Montag, 23. Oktober 2023 | 06:42 Uhr

Bozen – Der Südtiroler Landtag ist neu gewählt. Laut vorläufigem Endergebnis haben zwölf Parteien den Sprung ins Landesparlament geschafft. Größte Fraktion ist die SVP mit 13 Sitzen. Im Jahr 2018 war sie auf 15 Sitze gekommen. Die Partei mit langer Historie wurde also ordentlich gerupft.

Zweitstärkste Kraft wurde das Team K mit 11,1 Prozent. 2018 fuhr das Team K noch 15,2 Prozent ein. Spitzenvertreter Paul Köllensperger musste sogar eine Halbierung seiner Vorzugsstimmen von rund 30.000 auf 15.000 bei dieser Landtagswahl hinnehmen, während sich Maria Elisabeth Rieder über deutliche Zugewinne an Vorzugsstimmen freuen darf.

Deutlicher Rechtsruck

Als eindeutiger Wahlsieger darf sich jedoch die Süd-Tiroler Freiheit sehen. Im Vergleich zu den Landtagswahlen 2018 konnte die Bewegung, die einst Eva Klotz mit ins Leben gerufen hatte, deutlich hinzugewinnen und kommt nun landesweit auf 10,9 Prozent. Vor fünf Jahren waren es sechs Prozent. Damit entsendet die Süd-Tiroler Freiheit künftig vier Vertreter in den Landtag.

Die neu aus der Taufe gehobene Partei “JWA” vom ehemaligen Schützenkommandanten und Hobby-Rapper Jürgen Wirth Anderlan konnte aus dem Stand 5,9 Prozent und damit zwei Mandate erzielen.

Die Freiheitlichen fahren mit 4,9 Prozent weiter Verluste ein, erhalten aber erneut zwei Sitze im Landtag. Bei den Landtagswahlen 2013 war die Partei noch mit sechs Vertretern im Landtag.

Es ist vor allem eines festzuhalten: In Südtirol gibt es einen deutlichen Rechtsruck und die Regierungsparteien aus SVP und Lega verlieren deutlich an Zuspruch

Wahlergebnis der Parteien

Die Südtiroler Volkspartei (SVP) bleibt mit 34,5 Prozent und voraussichtlich 13 Sitzen größte Fraktion. Im Jahr 2018 war sie auf 15 Sitze gekommen. Es folgen das Team K mit 11,1 Prozent, die Südtiroler Freiheit mit 10,9 Prozent und die Grünen mit neun Prozent. Die nächsten Plätze nehmen Fratelli d’Italia (6,0 Prozent), JWA – Wirth Anderlan (5,9 Prozent), Die Freiheitlichen (4,9 Prozent), PD (3,5 Prozent), Für Südtirol mit Widmann (3,4 Prozent) und Lega – Uniti per l’Alto Adige (3,0 Prozent) ein. Weniger als drei Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnten die Listen La Civica (2,6 Prozent), Vita (2,6 Prozent), Movimento 5 Stelle (0,7 Prozent), Enzian (0,7 Prozent), Forza Italia (0,6 Prozent) und Centro Destra (0,6 Prozent).

Voraussichtliche Sitzverteilung

Die Sitze im neuen Südtiroler Landtag dürften folgendermaßen verteilt sein: Die SVP dürfte mit 13 Abgeordneten in den Landtag einziehen, gefolgt von Team K und Südtiroler Freiheit mit je vier Abgeordneten und den Grünen mit drei Sitzen. Auf jeweils zwei Mandate Fratelli d’Italia, JWA – Wirth Anderlan und die Freiheitlichen. Mit jeweils einem Sitz werden vertreten sein: PD, Für Südtirol mit Widmann, Lega – Uniti per l’Alto Adige, La Civica und Vita. Dagegen dürften Movimento 5 Stelle, Enzian, Forza Italia und Centro Destra nicht in den Südtiroler Landtag einziehen.

Von: luk

Bezirk: Bozen