Von: mk
Bozen – Wohin die Euro-Millionen aus den Wiederaufbaufonds der EU in Südtirol in den Bereichen Gesundheit und Soziales fließen, darüber informierten sich die Mitgliedsorganisationen im Dachverband für Soziales und Gesundheit bei einer Informationsveranstaltung mit den Führungsspitzen der entsprechenden Landesämter. Das Interesse war groß, 30 Vertreterinnen und Vertreter sozialer Organisationen haben am Treffen teilgenommen.
Die Führungsspitzen der beiden Landesabteilungen Gesundheit und Soziales stellten dabei jeweils die wichtigsten Rahmenbedingungen und südtirolbezogenen Projekte des Plans vor. Abteilungsdirektorin Michela Trentini informierte über die Pläne im Sozialwesen, über die Programme im Gesundheitswesen informierten die Amtsdirektoren Johannes Ortler und Carla Melani. Im Sozialbereich geht es um über zehn Millionen Euro, damit sollen vor allem zusätzliche Leistungen aufgebaut werden. Die genehmigten Projekte für den Gesundheitsbereich in der Höhe von über 60 Millionen gehen hingegen vor allem in den Bau von Infrastrukturen.
„Diese Investitionen geben einen nötigen Schub in die richtige Richtung“, sagt Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer: „Damit können nun endlich einige schon lange geplante Vorhaben umgesetzt werden, etwa im Behindertenbereich, oder für obdachlose Menschen. Im Gesundheitsbereich geht es hingegen um die bessere Umsetzung der territorialen wohnortnahen Gesundheitsversorgung, eine Uralt-Forderung der Patientenorganisationen im Dachverband, die damit hoffentlich noch besser funktionieren wird.“
Fest steht, die Projekte müssen bis zum Jahr 2026 umgesetzt werden. „Vieles stand bereits sehr lange auf unserer Wunschliste“, sagt Obwexer: „So werden etwa im Wipptal, im Vinschgau und in Bozen nun die dringend benötigten Unterkünfte und Wohnprojekte für Menschen mit Behinderungen realisiert. Weitere schon lange auf der Wunschliste stehende Projekte, die jetzt starten, sind eine Tagesstätte für Menschen mit Autismus im Eisacktal und ein Wohnprojekt im Pustertal. Sehr wichtig sind außerdem noch die Investitionen für obdachlose Personen, durch Unterkünfte und Dienste in Meran, Bozen und Brixen.“
Die Mitgliedsorganisationen des Dachverbandes legen Wert darauf, in diese Projekte aktiv eingebunden zu werden, so wie es auch in den Zielen des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz vorgegeben ist, wobei dort auch auf die neue Form der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und gemeinnützigen Körperschaften durch die gemeinsame Programmierung und Projektierung Bezug genommen wird.
Nachdem es für die zuständigen Behörden sehr knappe Zeitvorgaben für die Definition und Ausarbeitung der Projekte gegeben hat, läuft die eigentliche Einbindung erst jetzt an. Mit dem gestrigen Informationstreffen wurde hierzu ein konkreter Schritt gesetzt.
Für die Mitgliedsorganisationen war diese gemeinsame Vorstellung der Projekte wichtig, da es ihre Tätigkeiten berührt oder auch neue Entwicklungen dazu bedeuten kann. So äußerten sie auch die Sorge, über fehlendes Personal, damit die zusätzlichen Dienste überhaupt geführt werden können und wie die zusätzlichen Leistungen letztlich über das Jahr 2026 hinaus zu finanzieren sind.