Von: luk
Bozen – Im Südtiroler Landtag ist am Mittwochnachmittag die Generaldebatte zum Landeshaushalt 2026 fortgesetzt worden. Diskutiert werden das Landesstabilitätsgesetz, der Haushaltsvoranschlag 2026–2028 sowie die entsprechenden Begleitbestimmungen. Drei Abgeordnete nutzten den Nachmittag für ausführliche Stellungnahmen.
Oberkofler warnt vor Abwanderung und hohen Lebenshaltungskosten
Zeno Oberkofler (Grüne) stellte die schwierige Situation junger Menschen in den Mittelpunkt. Südtirol verliere jährlich rund 1.500 Personen ins Ausland und 1.000 in andere Regionen Italiens – vor allem wegen hoher Lebenshaltungskosten und eines angespannten Wohnungsmarktes. 42 Prozent des Einkommens würden im Schnitt für Wohnen ausgegeben. Oberkofler kritisierte, die Landesregierung liefere keine klare Strategie zur Kostenentlastung. Auch der Tourismusdruck, die Klimakrise und fehlende Fortschritte bei erneuerbaren Energien seien strukturelle Probleme. Er forderte eine mutigere Wohnpolitik, mehr soziale Chancengleichheit und eine faire Steuerpolitik.
Rabensteiner sieht Bevölkerung “zwischen Zu- und Abwanderung” unter Druck
Hannes Rabensteiner (Süd-Tiroler Freiheit) sprach von einem “Rekordhaushalt”, der aber nicht bei allen ankomme. Speziell Mittelstand und Rentnerinnen und Rentner spürten wenig Entlastung. Die einheimische Bevölkerung verliere an Boden, gleichzeitig steige die Zuwanderung aus dem Süden, was laut Rabensteiner auch zu Sicherheitsproblemen führe. Er forderte strengere Regeln bei Integrations- und Sozialleistungen sowie mehr Priorität für einheimische Familien. Zudem kritisierte er Bürokratie, Baupolitik und Klimahausstandards und plädierte für mehr Wertschätzung des Ehrenamts sowie für eine stärkere Rückbesinnung auf Südtiroler Baukultur.
Messner betont Stärken der Sanität und setzt auf Prävention
SVP-Abgeordneter Hubert Messner wandte sich gegen eine aus seiner Sicht übertriebene Schwarzmalerei, insbesondere im Gesundheitswesen. Laut aktuellem Agenas-Bericht stehe Südtirol gut da. Um das System zukunftsfähig zu machen, brauche es jedoch einen Wertewandel, mehr Digitalisierung sowie eine Stärkung der wohnortnahen Versorgung. Messner verwies auf den Ausbau von Gemeinschaftshäusern, die Einführung der Rufnummer 116/117 und Verbesserungen bei den Wartezeiten. Man investiere stark in Personal, Ausbildung und Sprachkompetenz. Der Schlüssel für die Zukunft liege in Prävention und einer menschlichen, patientennahen Versorgung.




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