Von: mho
Meran – “Ohne ordentliche Umfahrung keine Verkehrsberuhigung”, meinte Josefa Brugger zum Tempolimit 30 im Meraner Zentrum. Die zuständige Gemeindereferentin Madeleine Rohrer nahm nun zum Thema Stellung.
Heute sei schon die Mehrheit der MeranerInnen ohne Auto mobil: Sechs von zehn Wege würden die MeranerInnen zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus zurücklegen. Darunter besonders viele Kinder und Jugendlichen, ältere Menschen und Frauen. Tempo 30 erhöhe die Sicherheit gerade dieser Verkehrsteilnehmenden. “Auf den Straßen nehmen Unfallzahlen und die Schwere der Unfälle schon der Physik wegen mit steigender Geschwindigkeit zu. So ist der Bremsweg eines Autos bei 50 Stundenkilometer fast dreimal so lange wie bei Tempo 30. Wer langsamer im Auto fährt, nimmt auch sein Umfeld besser wahr und kann schneller reagieren. Kommt es doch zu einem Unfall zwischen einem Auto und einer RadfahrerIn oder FußgängerIn, dann sind die Überlebenschancen mit Tempo 30 mit 70 bis 80 Prozent wesentlich höher, als bei einem Zusammenstoß mit Tempo 50. Studien belegen, dass bei dieser Geschwindigkeit acht von zehn Menschen sterben”, so Brugger.
“Tempo 30 macht die Straßen auch deshalb lebenswerter, weil der von Autos verursachte Lärm im Schnitt um 3 Dezibel geringer ist. Dauerhafte hohe Lärmbelastungen haben Folgen für die Gesundheit, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen. Es ist damit unverantwortlich jene MeranerInnen auf die Fertigstellung der Umfahrung zu vertrösten, die heute entlang jener Straßen wohnen, in denen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte überschritten werden”, so Gemeindereferentin Rohrer.
Des Übrigen hänge die Leistung einer Straße in der Stadt nicht vom Tempolimit ab. Aus der Verkehrsplanung wisse man, dass auf einer Fahrspur pro Stunde rund 2.000 Autos fahren könnten – unabhängig davon ob Tempo 30 oder 50 gilt. Die Leistung der Straße hänge vielmehr davon ab, ob es viele Ampeln, Übergänge für FußgängerInnen und RadfahrerInnen gebe, ob auf der Straße generell viel Schwerverkehr unterwegs sei und ob hin und wieder jemand in zweiter Reihe parke. Tempo 30 führe grundsätzlich dazu, dass der Verkehr langsamer und flüssiger sei. “Wir wollen den MeranerInnen eine Mobilität anbieten, die so leise, verlässlich und sicher wie möglich ist. Wer auf Stadtbusse, Rad- und Fußwege setzt, der bietet auch eine Mobilität an, die den BürgerInnen Kosten erspart und dazu noch gesund ist. Tempo 30 ist eine Maßnahme für eine stadt- und menschenverträgliche Mobilität”, so Rohrer abschließend.