Sie erhielt keine Hilfe

Russische Journalistin klagt an: „Kadyrows Neffe hat mich vergewaltigt“

Montag, 06. Februar 2023 | 08:00 Uhr

Moskau – Eine russische Propaganda-Journalistin hat Anzeige erstattet, weil sie vom Neffen des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow vergewaltigt worden sein soll. Der Vorfall hat sich in Ukraine ereignet.

Die Journalistin sollte von der russisch besetzten Stadt Melitopol aus berichten. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um Hasan Ibragimov. Es ist nicht das erste Mal, dass Kadyrows Neffe mit Vorwürfen dieser Art konfrontiert wird.

Erst Ende Dezember hat der Tschetschene mit weiteren Soldaten einen jungen Mann in einem Restaurant auf der Halbinsel Krim geschlagen. Der Mann hatte versucht, seine Freundin zu verteidigen.

Nun soll Hasan Ibragimov gemeinsam mit anderen Soldaten die Journalistin Olga Tsenkova vergewaltigt haben. Als ob eine Gruppenvergewaltigung nicht schon schlimm genug wäre, hat die Frau im Anschluss auch keinerlei Unterstützung erfahren.

Gemeinsam mit dem Sender NTW, für den sie arbeitet, verlangte die Journalistin vom Militär und von den Ordnungskräften, dass Ermittlungen aufgenommen werden. Doch solche Verfälle werden oft vertuscht. Untersuchungen verlaufen im Sand und die Täter kommen ungeschoren davon.

Der Umstand, dass die Journalistin mithilft, die russische Staatspropaganda zu verbreiten, nutzte ihr wenig. Damit hat sie am eigenen Leib erfahren, was auch viele ukrainische Frauen während des russischen Angriffskriegs durchmachen. Wie Medien berichten, sollen die Journalistin und auch ihr Kameramann geschlagen worden sein, als sie in einem Restaurant aßen. Die Täter stellten sich als Mitglied des Bataillons „Akhmat“ vor.

Von: mk