Von: luk
London/Kiew – Russland hat Angst vor ukrainischen Offensiven. Zu diesem Schluss kommt das britische Verteidigungsministerium, das die Lage im Kriegsgebiet der Ukraine täglich bewertet.
Die Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten. “In den vergangenen Wochen hat Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut”, heißt es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lasse darauf schließen, dass sich Befehlshaber höchstwahrscheinlich auf die Möglichkeit großer ukrainischer Offensiven vorbereiten – entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja, so die Experten.
Ein Durchbruch ukrainischer Streitkräfte im Gebiet Saporischschja könnte ihrer Einschätzung zufolge die Funktionsfähigkeit der russischen „Landbrücke“, die die russische Region Rostow mit der Krim verbindet, infrage stellen. Wichtige Bahn- und Straßenverbindungen und damit auch der Nachschub der russischen Truppen in der Region seien dadurch in Gefahr, so das britische Verteidigungsministerium.
Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde hingegen Russlands erklärtes Kriegsziel der „Befreiung“ des ostukrainischen Gebiets Donbass weiter untergraben, heißt es weiter.
„Die Entscheidung, welche dieser Bedrohungen vorrangig bekämpft werden soll, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für die russischen Einsatzplaner“, schreiben die Geheimdienstexperten bei Twitter.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 8 January 2023
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— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) January 8, 2023