Von: apa
Der Salzburger Finanz- und Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) ist nach einem medizinischen Notfall in der Nacht auf Donnerstag im Landeskrankenhaus Salzburg verstorben. Das teilte das Büro von Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) am Donnerstag in einer Aussendung mit. Der 60-Jährige ist am vergangenen Wochenende ins Spital eingeliefert worden, wo er auf der Intensivstation betreut wurde.
Schwaiger stand seit 1993 im Dienst des Landes Salzburg, zunächst als Bediensteter der Agrarabteilung. 1998 wechselte er ins Büro seines Vorgängers als Agrarlandesrat, Sepp Eisl (ÖVP), wo er als Büroleiter erstmals hautnah an der Politik dran war. 2001 übernahm er die Leitung einer Fachabteilung, drei Jahre später die gesamte Abteilung. 2013 wurde er schließlich von Landeshauptmann Wilfried Haslauer in die Landesregierung geholt, wo er unter anderem das Agrar- und das Personalressort übernahm.
Finanzressort von LH Haslauer übernommen
Seit 2023 war er für die Bereiche Landwirtschaft, Personal, Wasser, Nationalpark, Energie und die Sonderorganisation Asyl- und Vertriebenenquartiere zuständig. Und seit dem Ausscheiden des ehemaligen Landeshauptmanns Wilfried Haslauers (ÖVP) aus der Politik war der 60-Jährige auch für die Landesfinanzen verantwortlich.
Schwaiger war bereits Anfang Oktober wegen eines Leidens beim Trigeminusnerv im Gesicht im Krankenhaus. Für die Budgetverhandlungen Anfang vergangener Woche war er aus dem Krankenstand zurückgekehrt.
Edtstadler: “Über Parteigrenzen hinaus geschätzt”
Schwaiger habe sich in seiner politischen Arbeit mit großer Leidenschaft insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft, den ländlichen Raum sowie den Schutz vor Naturkatastrophen eingesetzt, heißt es in der Mitteilung des Landes. Sein Wirken sei stets von Sachverstand, Verlässlichkeit und dem Ziel, die Lebensgrundlagen im Land Salzburg langfristig zu verbessern, geprägt gewesen. Der Verstorbene sei als kompetenter Fachpolitiker, hemdsärmeliger Anpacker und bodenständiger Mensch, der die Anliegen der Bevölkerung stets ernst nahm und pragmatische Lösungen suchte, weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt gewesen.
“Als langjähriger Landesrat und Wegbegleiter der Salzburger Volkspartei hat er Verantwortung übernommen und stets das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Er wird uns in jeglicher Hinsicht fehlen und immer in Erinnerung bleiben. Wir verlieren nicht nur einen engagierten Politiker, sondern vor allem einen sehr wertvollen Menschen und Freund. Meine Gedanken sind bei der Familie”, so Edtstadler.
Dreitägige Landestrauer in Salzburg
Die Salzburger Landesregierung hat nach dem Ableben Schwaigers eine dreitägige Landestrauer bis inklusive 25. Oktober angeordnet. Gebäude des Bundes, des Landes und der Gemeinden werden in diesem Zeitraum die schwarze Trauerflagge tragen. Die Mitglieder der Landesregierung, das Präsidium des Landtages und die Abgeordneten zum Landtag werden in diesem Zeitraum an keinen öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. Es wird zudem angeregt, bei öffentlichen Veranstaltungen des verstorbenen Landesrates im Rahmen einer Trauerminute zu gedenken.
Trauerbekundungen aus Bundes- und Landespolitik
Sowohl aus der Bundes- als auch aus der Landes- und der Kommunalpolitik gab es zahlreiche Trauerbekundungen. Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Christian Stocker meinte, dass Schwaigers “Handschrift in vielen Projekten und Initiativen für immer spürbar bleiben” werde. Auch Generalsekretär Nico Marchetti und Klubchef August Wöginger bekundeten ihre Trauer. Seitens des Bundes kamen weiters u.a. Reaktionen von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ), Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP). Sie alle hoben Schwaigers verbindende Art, seine Handschlagqualität und Fachkompetenz hervor.
Auf Landesebene äußerten neben Edtstadler auch Vertreter aller anderen im Landtag vertretenen Parteien Beileid. “Sepp wird uns unendlich fehlen”, sagte Regierungskollegin und FPÖ-Chefin Marlene Svazek. Und Salzburgs Sozialdemokraten zollten Schwaiger “für seine Arbeit und sein Wirken Respekt, Dank und Anerkennung”. KPÖ-Plus-Klubchefin Natalie Hangöbl lobte den Verstorbenen “als sachkundigen und pragmatischen Politiker” und Grünen-Landessprecherin Martina Bertold bezeichnete den Verstorbenen als einen Menschen “mit Ecken, Kanten und mit einem großen Herz”. Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger bekundete seine Trauer. Und auch die Landwirtschaftskammer sowie der ÖVP-Bauernbund betrauerten den Tod Schwaigers.
Tirols Landeshauptmann Anton Mattle und Agrarreferent Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (beide ÖVP) hoben die gute Zusammenarbeit zwischen Tirol und Salzburg hervor.
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