Sexismus kein Rücktrittsgrund?

Savoi bleibt Präsidiumsmitglied im Regionalrat – Grüne empört

Mittwoch, 21. April 2021 | 12:34 Uhr

Bozen/Trient – Im Regionalrat ist am heutigen Dienstag zur „Causa Savoi“ diskutiert worden. Der Lega-Vertreter Alessandro Savoi, der im Präsidium vertreten ist, hatte bekanntlich zwei Fraktionskolleginnen, die von der Lega zu Fratelli d’Italia übergetreten waren, als „Huren“ bezeichnet.

Daraufhin hatten 16 Regionalratsabgeordnete in einer Note an den Präsidenten gefordert, dass Savoi sein Amt als Präsidiumsmitglied zurücklegen sollte.

Im Lauf der Debatte wurde Savoi mehrfach aufgefordert, Stellung zu beziehen und zurück zu treten. Mehrere Abgeordnete benannten es klar, dass Savois Präsenz als Vertretung des Regionalrates nach diesen Aussagen nicht mehr tragbar ist.

Lange harrte Savoi schweigend aus, am Ende hat er Stellung genommen und darauf hingewiesen, dass er zwar einen Fehler gemacht habe, aber keineswegs an einen Rücktritt denke.

Für die Grünen steht fest: Damit liegt die Angelegenheit bei der politischen Mehrheit des Regionalrats. Die grünen Abgeordneten Brigitte Foppa, Lucia Coppola, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler fordern die Mehrheit, insbesondere die SVP auf, im nächsten Monat beim Halbzeitwechsel der Legislatur ein klares Zeichen zu setzen.

„Wenn die SVP-Lega-Mehrheit weiterhin hinter Savoi als Präsidiumsmitglied stehen würde, dann wäre das ein gravierendes Statement zu dem, was in unserer Region denk- und sagbar ist. Und alle Bemühungen, die Gewalt an Frauen und die Hassrede zurückzudrängen, würden ad absurdum geführt“, erklären die Grünen.

Von: mk

Bezirk: Bozen