Von: mk
Schenna – Im Rothalerweg in Schenna hat das im Aufbau befindliche Aquatische Artenschutzzentrum seinen Sitz. Es wird von der Agentur Landesdomäne geführt. Auf der Grundlage eines neuen Konzeptes wird die ehemalige Landesfischzucht in Zusammenarbeit mit der Wildbachverbauung des Landes zu einem Artenschutzzentrum für bedrohte autochthone Fischarten und Krebse umgestaltet. In diesem Zentrum soll unter anderem das Genpool der Marmorierten Forelle, der Äschesowie von sechs der sieben geschützten Kleinfischarten Südtirols, der Elritze und des Dohlenkrebses gesichert werden.
Landesrat Arnold Schuler besucht heute gemeinsam mit Vertretern des Landesfischereiverbandes und in Begleitung von Fachleuten des Artenschutzzentrums die Anlage, um sich über den Stand der Arbeiten und die Umsetzung des neuen Konzepts für das aquatische Artenschutzzentrum ein Bild zu machen.
Im vergangenen Jahr 2017 wurden im Artenschutzzentrum drei Naturteiche neu angelegt. Die Umzäunung der Anlage wurde in Angriff genommen. Die Minifließkanäle und die Langstrombecken wurden mit Kies und Steinen so naturnahe wie möglich gestaltet. Für die Bruthalle und die Minifließkanäle wurde eine Bachwasserzuleitung gelegt. Als Lebendfutter für die Brütlinge wurden Wasserflohkrebse gezüchtet. Bei dem Rundgang zeigte sich Landesrat Schuler davon überzeugt, dass “das neue Konzept des Artenschutzzentrums Hand und Fuß hat, die Umsetzung ist in vollem Gange und wichtige Arbeiten wurden schon umgesetzt”.
Ebenso wurden im vergangenen Jahr die restlichen Hybriden, also die nicht reinen Marmorierten Forellen, ausgeliefert. In der Folge wurden mit Unterstützung von Fischereivereinen Wildfänge durchgeführt und die Eier besetzt. Dabei wurde ein kleiner Anteil von rund fünf Prozent für den Aufbau eines reinen Mutterfischstammes zurückgehalten. Zudem wurden Eier des Fischeivereins Bozens aufgelegt und über Landeszuweisungen des Amtes für Jagd und Fischerei besetzt.”Damit sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Fischzucht gelegt, das Artenschutzzentrum ist gut aufgestellt, auch wenn es noch einiges zu tun gibt”, zeigte sich Landesrat Schuler überzeugt.
Nun wird die Wildbachverbauung die großen Fließkanäle umbauen, damit noch im Laufe des Jahres ein möglichst naturnahes Fließgerinne für den Mutterfischstamm zur Verfügung steht. “Dass die Zusammenarbeit zwischen Wildbachverbauung und Artenschutzzentrum so gut funktioniert und hervorragende Ergebnisse zeitigt, freut mich besonders”, erklärte Landesrat Schuler. Im Frühjahr soll auch eine Population des Dohlenkrebses in der Anlage gesichert werden.
Das Zentrum dient auch als Schulungsstätte für die Fischerprüfung. Im vergangenen Jahr besuchten 150 Teilnehmer eine Veranstaltung zum Thema “waidgerechtes Töten und Umgang mit dem Lebensmittel Fisch”. Zudem ist eine Öffnung für Schulbesuche und Interessierte geplant.