Von: idr
Bozen – Vor kurzem fand in der Kinder- und Jugendanwaltschaft ein Treffen mit den Vorsitzenden der Landesbeiräte der Schüler der drei Sprachgruppen statt. Teilgenommen haben Georg Rabanser (Vorsitzender des deutschen Schülerbeirats), Marco Fauni (Vorsitzender des italienischen Schülerbeirats) sowie das Team der Kinder- und Jugendanwaltschaft unter der Leitung der Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller. Sophie Kramer (Vorsitzende des ladinischen Schülerbeirats) konnte zwar nicht persönlich teilnehmen, ließ jedoch in einem anschließenden Austausch wichtige Anliegen der ladinischsprachigen Schüler einfließen.
Ziel des Treffens war es, einen offenen Austausch zu ermöglichen, aktuelle Anliegen der Schüler zu thematisieren und Perspektiven für eine zukünftige Zusammenarbeit auszuloten.
Beim Treffen stellte sich zunächst die Kinder- und Jugendanwaltschaft vor. Auch die Vorsitzenden der Schülerbeiräte gaben Einblicke in ihre Tätigkeitsfelder. Im Anschluss wurden aktuelle schulrelevante Themen vertieft diskutiert – darunter die Wichtigkeit von Lehrausflügen, die Themen Inklusion und psychische Gesundheit, die Schülercharta, sowie die Bedeutung von Erste-Hilfe-Kursen.
Ein zentrales Anliegen betraf unterrichtsbegleitende sowie -ergänzende Veranstaltungen, wie Lehrausgänge, Lehrausflüge und Lehrfahrten. Marco Fauni und Georg Rabanser unterstrichen, wie wertvoll solche Aktivitäten für die Allgemeinbildung und die soziale Entwicklung sind. Gerade außerhalb des Klassenzimmers entstehen oft besondere Lernsituationen, die Teamgeist, Eigenverantwortung und praktische Kompetenzen fördern. Erfahrungen, die dabei gesammelt werden, lassen sich später kaum nachholen. Besonders eindrucksvoll wurde dies bei einem Besuch des KZ Dachau deutlich, an dem Georg Rabanser selbst teilgenommen hat. Solche Erlebnisse hinterlassen bleibende Eindrücke und leisten einen wichtigen Beitrag zur historischen Bildung und Wertevermittlung. „Schulausflüge sind nicht nur lehrreich, sondern auch Teil des Bildungsauftrages und zentral für die Stärkung von Gemeinschaft, Selbstständigkeit und Lebenskompetenzen. Ihre Bedeutung für die persönliche Entwicklung junger Menschen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, betonte Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller.
Auch das Thema psychische Gesundheit wurde intensiv diskutiert. Georg Rabanser unterstrich dabei die Bedeutung psychologischer Unterstützung für Schüler: „Niedrigschwellige Angebote und Ansprechpersonen an den Schulen sind notwendig, damit junge Menschen nicht allein mit ihren Sorgen bleiben.“
Ein weiterer wichtiger Punkt war das Thema Inklusion. Gemeinsam wurde über die Notwendigkeit gesprochen, dass Schule ein Ort ist, an dem alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen teilhaben und mitreden können. Marco Fauni betonte: „Inklusion ist äußerst wichtig, wenn Schule für alle fair sein soll. Dass Schüler mit Behinderungen vertreten werden sollen, ist ein wichtiger Schritt – so wird ihre Sicht gehört und berücksichtigt.“
Sophie Kramer wies im Nachgespräch auf spezifische Herausforderungen im ladinischen Schulwesen hin. „Im Mensasystem und bei der Unterbringung der Schüler gibt es noch Raum für Verbesserungen. Wichtig ist, dass zukünftige Lösungen unsere besondere Situation vor Ort berücksichtigen und so Familien und Schulen bestmöglich unterstützen.“
Das Treffen war wertvoll, um Anliegen der Schüler sichtbar zu machen und die Zusammenarbeit zwischen der Kinder- und Jugendanwaltschaft und den drei Landesbeiräten der Schüler weiter zu stärken.
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