Von: mk
Bozen – Politiker aller Ebenen richten fast täglich Appelle an die Bürger zur Eigenverantwortung, zum Sparen, zum umwelt- und klimafreundlichen Verhalten generell. Wer jedoch von den Menschen klimaschonendes Verhalten fordert, wer sie zum Opfern aufruft, muss sie andererseits auch in die Suche nach Auswegen aus diesen Krisensituationen einbinden. Dies geschehe europaweit in Form von Bürgerräten zum Klimawandel, erklärt der Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter von der grünen Ratsfraktion.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat vor kurzem die Errichtung eines landesweiten Bürgerrates zum Thema Klimawandel angekündigt. Nun hat auch Bürgermeister Caramaschi am 2. Februar im Bozner Gemeinderat den Vorschlag der Grünen zur Einsetzung eines sogenannten Bürgerates zum Thema Klimawandel angenommen. Nun sei man dabei, das Organisationsmodell für diese Bürger-Partizipation auszuarbeiten, erklärt Benedikter. Dafür gibt es nicht nur die Beispiele Hunderter Städte in Frankreich, Österreich oder Deutschland. Man könne sch auch auf naheliegende Modelle stützen, die etwa in Mailand oder in Bologna, aber auch in Bozens deutscher Partnerstadt Erlangen funktionieren.
Ähnlich wie bei seriösen Meinungsumfragen werden Bürgerräte nach einer gewichteten Zufallsstichprobe ausgewählt. Die „Klimaräte“ – meist 90 bis 100 auf Zeit eingesetzte Personen – fungieren als Berater und Ideengeber für die offiziellen lokalen politischen Gremien zu dem im wahrsten Sinne des Wortes „heißesten“ Thema der Gegenwart.
„Welches Problem wäre akuter als jenes der lokalen und globalen Auswirkungen der Klima- und Energiekrise? Unter der Begleitung von Fachleuten werden die Ideen und Empfehlungen der BürgerInnen an die Politik schließlich in einem Abschlussbericht zusammengefasst“, so Benedikter.
Klimaräte würden konkrete Vorschläge bringen und dafür Akzeptanz schaffen. Die „Schwarm-Intelligenz“ der Zivilgesellschaft können einen starken Beitrag leisten, die Stadt Bozen klimaneutral zu machen, ist Benedikter überzeugt.