Freut sich über zahlreiche Zusagen

Selenskyj freut sich über westliche Militärhilfe

Dienstag, 22. August 2023 | 22:12 Uhr

Von: APA/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seiner Rückkehr aus Griechenland bei europäischen Ländern für neue Zusagen bezüglich der Militär- und Aufbauhilfe bedankt. “Es gibt Flugzeuge für die Ukraine. Es gibt zusätzliche Panzertechnik und wir stärken die Luftabwehr”, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Das Video wurde diesmal in einem Zug aufgenommen, mit dem Selenskyj nach einer mehrtägigen Reise durch verschiedene EU-Länder zurück nach Kiew fuhr.

Er habe Schweden, die Niederlande, Dänemark und am Ende Griechenland besucht, wo er gleich mehrere Staats- und Regierungschefs der Balkan-Region gesprochen habe, erklärte Selenskyj Dienstagabend. Dänemark und die Niederlande hatten der Ukraine in den vergangenen Tagen die Lieferung von westlichen Kampfjets vom Typ F-16 zugesichert.

Bei Griechenland bedankte sich Selenskyj nicht nur für die Waffenhilfe, sondern auch für die Zusage, die Schirmherrschaft für den Wiederaufbau der durch russische Raketen- und Drohnenangriffe mehrfach getroffenen ukrainischen Hafenstadt Odessa zu übernehmen. “Das ist nicht nur eine inhaltsreiche, sondern auch eine sehr symbolische Entscheidung” mit historischer und kultureller Bedeutung, lobte er.

In der Antike hatten die Griechen den Schwarzmeerraum erschlossen. Auch im Gebiet der heutigen Stadt Odessa gab es antike Siedlungen. Odessa selbst wurde aber erst 1794 auf Anweisung der Zarin Katharina der Großen gegründet.

In der Ukraine sprach sich unterdessen eine überwältigende Mehrheit in einer Umfrage gegen Kompromisse mit dem Kriegsgegner Russland im Austausch für einen Friedensschluss aus. Den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen zweier renommierter Institute zufolge waren mehr als 90 Prozent der rund 2.000 Befragten gegen Gebietsabtretungen. Knapp 74 Prozent schlossen einen Verzicht auf den Beitritt zum Militärbündnis NATO aus. Eine Reduzierung der Truppenstärke der Armee zu Friedenszeiten lehnten 80 Prozent ab.

Zugleich sahen aber nur noch knapp 49 Prozent der Ukrainer eine positive Entwicklung der Ereignisse im eigenen Land. Im Dezember vergangenen Jahres glaubten das nach der erfolgreichen Vertreibung der russischen Besatzer aus der Nordukraine und großen Teilen der Gebiete Charkiw und Cherson noch beinahe 60 Prozent.