Selenskyj warnt vor einem Krieg 2029 oder 2030

Selenskyj warnt vor großem Krieg Russlands in Europa

Donnerstag, 13. November 2025 | 13:35 Uhr

Von: APA/Ukrinform/Reuters/dpa

Russland steigert die Produktion von militärischer Ausrüstung, was nicht nur auf seine mangelnde Bereitschaft hindeutet, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden, sondern auch auf Pläne, 2029-2030 eine groß angelegte Aggression auf dem europäischen Kontinent zu starten. Dies erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag auf Telegram. “Wir müssen erkennen, dass sie einen großen Krieg wollen, und uns darauf vorbereiten, 2029 oder 2030.”

Selenskyj merkte an, dass Russland derzeit nicht die Absicht habe, seinen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. “Angesichts der Lage auf dem Schlachtfeld sehen wir keine Anzeichen dafür, dass Russland aufhören will. Das Problem ist, dass wir angesichts der Verteidigungsindustrie Russlands sehen, dass sie ihre Produktion steigern. Und wir gehen davon aus, dass sie diesen Krieg fortsetzen wollen”, fügte er hinzu.

Präsident fordert mehr Druck auf Moskau

Seiner Ansicht nach könnte gemeinsamer Druck Russland dazu zwingen, den Krieg zu unterbrechen. Er forderte internationale Partner auf, darüber nachzudenken, wie man die Russen jetzt in der Ukraine stoppen kann. Es sei alles zu tun, um die Fähigkeiten der Russen zu reduzieren, “ihnen kein Geld zu geben, das sie immer noch aus der Energiegewinnung beziehen können. Und ihnen keine Waffen zu geben.”

Die USA haben Sanktionen gegen die großen russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt, und forderten Moskau auf, unverzüglich einem Waffenstillstand in der Ukraine zuzustimmen. Selenskyj erklärte, dass sich die Verluste Russlands allein durch diese Sanktionen innerhalb eines Jahres auf mindestens 50 Milliarden Dollar (43,19 Mrd. Euro) belaufen würden.

Russland erobert weitere Orte

Russland meldete unterdessen die Einnahme weiterer Dörfer in der Ostukraine. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Donnerstag mit, Synelnykowe in der Region Charkiw und Danyliwka in der Region Dnipropetrowsk erobert zu haben. Mindestens drei Menschen seien durch einen russischen Drohnenangriff in der Nähe des Dorfs Bohuslawka im ostukrainischen Gebiet Charkiw getötet worden. Zwei Menschen kamen nach Angaben des Gouverneurs Oleh Synjehubow bei der Attacke ums Leben, einer starb im Krankenhaus. Eine weitere Person wurde demnach verletzt.

Russlands Militär attackierte sein Nachbarland der ukrainischen Luftwaffe zufolge in der Nacht mit einer ballistischen Rakete und 138 Kampfdrohnen. Demnach gab es 36 Drohneneinschläge an zehn Orten.

Die Ukraine ihrerseits griff nach eigenen Angaben ein russisches Ölterminal auf der besetzten Halbinsel Krim sowie ein Öldepot in der ebenfalls besetzten Region Saporischschja an. Die Ziele seien mit im Inland hergestellten Waffen getroffen worden, darunter seien bodengestützte “Flamingo”-Marschflugkörper, “Bars”-Drohnenraketen und Drohnen gewesen, teilte der ukrainische Generalstab auf Telegram mit. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

Selenskyj besuchte Soldaten nahe der Front in Saporischschja. Er habe eine Brigade in der Nähe der Stadt Orichiw getroffen, erklärte Selenskyj am Donnerstag im Onlinedienst X und veröffentlichte Bilder des Treffens. Selenskyj fügte hinzu, er habe sich einen Bericht über die Lage vor Ort, die “Aktivitäten des Feindes und die Verluste unter den Besatzern” angehört. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg.

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