Von: luk
Bozen – Die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht, und die damit verbundene Gewährung des Rechtes auf Gebrauch der Muttersprache, sind in Südtirol für Sicherheitskräfte gesetzlich vorgeschrieben. Immer wieder beklagen aber Südtiroler Bürger aber, dass sie in Gesprächen mit Sicherheitskräften nicht in ihrer Muttersprache kommunizieren können. Es betrifft vor allem die deutschsprachige Bevölkerung.
Die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, reichte diesbezüglich eine Anfrage im Landtag ein. Dabei konnte herausgefunden werden, dass in den letzten fünf Jahren insgesamt 287 Beamte der Staatspolizei, der Carabinieri und der Finanzwache Deutschkurse besuchten. Die Antworten auf die Anfrage seien jedoch insgesamt sehr lückenhaft, da nicht hervorgeht, wie viele Sicherheitskräfte letztendlich an der Zweisprachigkeitsprüfung teilgenommen haben.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass Bürger in Südtirol, vor allem deutschsprachige Bürger, mit den Sicherheitskräften nicht in ihrer Muttersprache kommunizieren können! Oft heißt es nur lapidar: ‚Siamo in Italia!‘. Dies ist absolut inakzeptabel. Einerseits, weil es sich im Umgang mit der Polizei meist um Notsituationen handelt, in denen die Kommunikation in der Muttersprache notwendig und für eine korrekte Verständigung unverzichtbar ist. Andererseits, weil das Recht auf die Kommunikation in der Muttersprache mit den Behörden gesetzlich verankert ist“, stellt Myriam Atz Tammerle abschließend fest.