Bodenverbesserungskonsortium weist Kritik zurück

Speicherbecken im Überetsch: “Es wird mit hinkenden Vergleichen Angst geschürt”

Freitag, 23. August 2024 | 12:27 Uhr

Von: luk

Bozen – Was die Pläne für neue Speicherbecken in Kaltern und Tramin angeht, scheinen sich die Befürworter und Gegner beinahe kompromisslos gegenüber zu stehen. Bekanntlich kritisieren Umweltverbände scharf, dass für die Speicherbecken Wald zum Opfer fallen soll. Das interessierte Bodenverbesserungskonsortium wirft den Verbänden hingegen vor, mit hinkenden Vergleichen zu arbeiten. Außerdem hätten die Kritiker kein Interesse an konstruktiver Zusammenarbeit.

“Das Bodenverbesserungskonsortium (BVK) II. Grades Kaltern-Tramin weist die gezielt verdrehten Darstellungen und hinkenden Vergleiche der Kritiker des nachhaltigen, integrierten Wassermanagements in Kaltern und Tramin entschieden zurück”, heißt es in einer Aussendung. „Hier wird bewusst populistisch nach Kampagnen-Manier auf unseriöse Art und Weise Angst geschürt. An einer konstruktiven Zusammenarbeit im Rahmen der Arbeitsgruppe der Gemeinde, wo bereits neue Standorte für die Speicherbecken andiskutiert worden sind, besteht offensichtlich kein Interesse“, so das BVK II. Grades.

Ein Projekt für ein integriertes, nachhaltiges Wassermanagement im Interesse der Allgemeinheit nur auf Speicherbecken zu reduzieren, sei eine unseriöse, bewusste Falschinformation, so das BVK II. Grades in seiner Stellungnahme. Vielmehr gehe es um wichtige Aspekte, die für die Zukunft von Natur- und Kulturlandschaft entscheidend sind, um auf den Klimawandel vorbereitet zu sein:

allen voran den Schutz von Kalterer See und großen Graben,
den Unwetterschutz und Schutz vor Vermurung und Versandung,
die Hortung und Sammlung von Regenwasser, da viele Flächen heute versiegelt sind und das Wasser nicht absorbiert werden kann,
die Umstellung des Betriebs der Bewässerung von Kulturflächen auf Naturdruck und damit große Energie- und CO2-Einsparung im Sinne der entsprechenden Vorgaben der EU,
die Bereitstellung von Löschwasser für den Zivilschutz,
ebenso die Bereitstellung von Wasser für Grün- und Kulturflächen,
die Bekämpfung der Bodenerosion.
die Bereitstellung von ausreichenden Flächen für weitere öffentliche Einrichtungen wie Landeplatz für Hubschrauber, Tankwagen FFVV, Naturtümpel, Kneippanlagen, Infopoints, usw.
Viele Studien von Fachleuten und Experten haben seit mittlerweile13 Jahren festgestellt, dass Handlungsbedarf besteht und etwas getan werden muss – so auch der Auftrag des Landes. Das ganze Projekt wird mit eigens bereitgestellten, staatlichen Geldern für Investitionen im Sinne des Grundwasserschutzes und der Wasserhortung finanziert.

“Ein erstes Teilprojekt im Rahmen des Gesamtplans wurde erst in diesen Wochen fertiggestellt: Es geht um die Funksteuerung und Automatisierung der Bewässerung. Mit Bodensensoren wird so künftig genau festgestellt, wieviel Wasser die Pflanze benötigt und die Bewässerung exakt danach ausgerichtet – so geht kein Tropfen Wasser verloren”, so das BVK II. Grades weiter.

“Warum wird nicht in der Arbeitsgruppe der Gemeinde konstruktiv an Lösungen gearbeitet?”

Aufgrund der Kritik einzelner Gegner betreffend Speicherbecken im Altenburger Wald hat die Gemeinde Kaltern eine Arbeitsgruppe gegründet, bei welcher die Projektbetreiber mit den Kritikern und der Gemeinde auf einem Tisch sitzen, um Lösungen zu suchen. „Derzeit sind Sondierungen für alternative Standorte in Prüfung und Abstimmung mit den zuständigen Ämtern, denn wir können nicht willkürlich nach Meinung entscheiden, wo was hinkommen soll und darf. Dies entscheiden die zuständigen Ämter nach entsprechenden technischen Kriterien und das wissen alle Mitglieder der Arbeitsgruppe, auch die Kritiker“, so das BVK II. Grades.

Gerade deshalb findet die populistische Aktion im Sinne einer Kampagne, welche die Kritiker jetzt starten, kein Verständnis beim BVK II. Grades: „Hier geht es nicht um konstruktive Zusammenarbeit und um Lösungsfindung für ein Projekt, das seine klare, wissenschaftliche Berechtigung hat und eine wichtige Maßnahme im Kontext mit dem schnell fortschreitenden Klimawandel ist, um die Kultur- und Naturlandschaft im Überetsch zu bewahren und den Kalterer See und Graben zu schützen. Es wird bewusst versucht, etwas zu verhindern, zum Schaden der Allgemeinheit. Eine kleine Gruppe gefährdet das Allgemeinwohl, indem sie ihren Willen durchsetzen will und gezielt Tatsachen verdreht und falsch darstellt.“

Bezirk: Überetsch/Unterland

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