Von: mk
Meran – Gestern hat der Meraner Gemeindeausschuss grünes Licht zur Unterzeichnung des Vorvertrages zum Ankauf eines Teils des Gebäudes an der Kreuzung zwischen der Verdi- und der St.-Franziskus-Straße gegeben. Die diesbezüglichen Ausgaben belaufen sich auf knapp drei Millionen Euro.
2020 hatten die Stadtgemeinde Meran und die Stiftung St. Nikolaus nach langen Verhandlungen eine Einigung über die zukünftige Nutzung des aufgelassenen Schulgebäudes gefunden.
“Die Stadtverwaltung hatte damals beschlossen, insgesamt sechs Millionen Euro zu investieren, um die Immobilie anzukaufen und dann zu sanieren, um dort vier Kindergartensektionen mit angeschlossener Turnhalle sowie eine Mensaküche einzurichten”, erinnerte Finanzstadtrat Nerio Zaccaria.
Nach einer gründlichen Überprüfung des Projektes und des gesamten Verfahrens hatte die kommissarische Verwaltung im Juni dieses Jahres – bei der dritten Haushaltsänderung – drei Millionen Euro aus dem Verwaltungsüberschuss 2020 für den Ankauf der Immobilie zur Verfügung gestellt.
“Durch die Unterzeichnung des Kaufvorvertrages verpflichtet sich die Stiftung St. Nikolaus dazu, der Gemeindeverwaltung das Erdgeschoss, das erste und das zweite Stockwerk des alten Gebäudes sowie das Nebengebäude und verschiedene umliegende Flächen abzutreten. Darunter auch ein 700 Quadratmeter großes Grundstück, welches zu einem Spielplatz umgestaltet werden soll”, erklärte Bürgermeister Dario Dal Medico.
“Die vier Kindergartensektionen, die im sanierten Gebäude Platz finden sollen, sind derzeit in angemieteten Immobilien untergebracht. Laut den Schätzungen des Schulamtes wird die Gemeinde dadurch jährlich zwischen 72.000 bis 97.000 Euro an Mietkosten sparen”, so Stadträtin Emanuela Albieri.
In den oberen beiden Stockwerken werden hingegen Wohnungen für Menschen mit Beeinträchtigung eingerichtet, die die Stiftung gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt verwalten wird.
“Von diesem Geschäft werden alle Seiten profitieren und insbesondere die Meraner Bevölkerung, weil ein seit Jahren ungenutztes Gebäude für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt wird” betonte Stadtrat Stefan Frötscher.
Zudem wird das Gemeindevermögen durch diese Investition um eine wichtige Immobilie erweitert. Gleichzeitig wird auch ein altes Gebäude wieder aufgewertet, welches sich in einer guten Wohngegend, aber derzeit in einem ziemlich verfallenen Zustand befindet.
Stadttheater soll ursprüngliche Farben zurückerhalten
Der Saal des Stadttheaters wird bald wieder in seinen ursprünglichen Farben erstrahlen. Dies hat die Stadtregierung gestern auf Vorschlag des Stadttheater- und Kurhausverein beschlossen.
Die Restaurierung bzw. Wiederherstellung der alten Farben des 1900 vom Architekten Martin Dülfer entworfenen Jugendstiljuwels wird insgesamt 879.000 Euro Kosten, wobei 80 Prozent dieser Ausgaben durch einen Landesbeitrag gedeckt sind. “Gestern haben wir vorbereitende Dokument zur Planung genehmigt, sodass dieses Vorhabens in das einheitliche Strategiedokument aufgenommen werden kann”, bestätigte Bürgermeister Dal Medico. Im Zuge dieser Investitionen will die Stadtverwaltung auch eine Finanzierung durch den staatlichen Wiederaufbaufonds beantragen, um die Kapazität des Saales von den derzeitigen 285 Sitzplätzen auf 400 Sitzplätze zu erhöhen.
Dal Medico gedachte bei dieser Gelegenheit der ehemaligen Präsidentin des Stadttheater- und Kurhausvereins (2015 bis 2019) Monika Gamper, die im Jänner dieses Jahres bei einer Schneetour ums Leben gekommen ist. Um die Erinnerung an sie und ihr Engagement zur Aufwertung des Stadttheaters zu ehren, beabsichtige die Stadtverwaltung im Inneren des Gebäudes eine Gedenktafel anbringen zu lassen.