Von: APA/Reuters/dpa
Nach dem tödlichen Schuss auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk ist der Tatverdächtige unter anderem wegen Mordes angeklagt worden. Es werde die Todesstrafe für den 22-jährigen Tyler R. angestrebt, sagte der zuständige Staatsanwalt, Jeff Gray, im US-Staat Utah. Ihm wird vorgeworfen, Kirk am vergangenen Mittwoch auf dem Campus der Utah Valley University mit einem einzigen Gewehrschuss von einem Dach erschossen zu haben.
“Ich hatte die Chance, Charlie Kirk auszuschalten, und ich werde sie nutzen.” Diese Notiz soll R. nach Angaben der Ermittler unter seiner Tastatur hinterlassen haben.
Insgesamt sieben Anklagepunkte
Bezirksstaatsanwalt Jeffrey Gray sagte, gegen den Verdächtigen seien insgesamt sieben Anklagepunkte erhoben worden, darunter Behinderung der Justiz und Zeugenbeeinflussung.
Der 31-jährige Kirk war ein Verbündeter von US-Präsident Donald Trump. Er wurde während einer Rede vor 3.000 Menschen getötet. Die Tat, die in Videoclips festgehalten wurde und sich im Internet verbreitete, löste parteiübergreifend Verurteilungen politischer Gewalt aus, führte jedoch auch zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Der Verdächtige wurde eineinhalb Tage nach der Tat festgenommen, nachdem Angehörige die Behörden alarmiert hatten. Der Anklageschrift zufolge hat der Verdächtige einem Mitbewohner gesagt, er habe Kirk getötet, weil er “genug von seinem Hass” gehabt habe.
Als erschwerend wertete der Staatsanwalt, dass R. den Aktivisten wegen dessen politischer Äußerungen ins Visier genommen und die Tat in dem Wissen begangen haben soll, dass Kinder anwesend waren und sie möglicherweise mit ansehen mussten. Gray verwies außerdem auf Beweise, die R. belasteten – darunter DNA-Spuren an der mutmaßlichen Tatwaffe sowie Auswertungen aus Überwachungsvideos.
Der Staat Utah sieht bei Kapitalverbrechen die Möglichkeit für die Todesstrafe vor. US-Präsident Trump hatte sich in dem Fall bereits für die Todesstrafe ausgesprochen. Zuvor hatte auch der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, gesagt, dass es Vorbereitungen gebe, um die Todesstrafe beantragen zu können.
Was passiert ist
R. soll den Trump-Unterstützer Kirk am vergangenen Mittwoch auf dem Campus einer Universität in Utah angeschossen haben. Der Aktivist starb später im Krankenhaus.
Sein Tod entfaltet in den USA eine enorme politische Schlagkraft. Kirk galt als prägende Stimme der US-Rechten, war ein einflussreicher Vertreter der Trump-Bewegung “Make America Great Again” (MAGA) und unterstützte den heutigen Präsidenten in dessen Wahlkampf. Er galt außerdem als enger Vertrauter von Vizepräsident JD Vance und von Trumps ältestem Sohn, Don Jr..
Kirk erreichte ein Millionenpublikum, vor allem junge Männer. 2012 gründete er die Jugendorganisation Turning Point USA, die heute an zahlreichen Highschools und Hochschulen aktiv ist.
Sein Tod reiht sich ein in eine Serie politisch motivierter Gewalttaten in den USA. Vor wenigen Monaten wurden im Bundesstaat Minnesota eine demokratische Politikerin und ihr Ehemann erschossen. Auch auf Trump war im vergangenen Jahr bei einem Wahlkampfauftritt geschossen worden. Behörden und Experten warnen seit Langem vor zunehmender Radikalisierung – befeuert durch Hass im Netz und aggressive Rhetorik.
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