STF: „Friedensstiftende Ausrichtung“

„Staatsbürgerschaft für Südtiroler und Nachfahren der Nazi-Opfer zeugt von europäischer Verantwortung“

Dienstag, 19. Dezember 2017 | 12:21 Uhr

Bozen – Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, begrüßt, dass mit der neuen Regierung in Österreich nicht nur den Südtirolern, sondern auch den Nachkommen der Opfer des Nationalsozialismus die Möglichkeit eingeräumt werden soll, die österreichische Staatsbürgerschaft zurückzubekommen. Dies zeuge von großer Verantwortung gegenüber der Geschichte und unterstreiche die friedensstiftende und europäische Ausrichtung der Doppelstaatsbürgerschaft.

Im §58c des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes war bisher bereits geregelt, dass Personen, die aus politischen Gründen (Opfer des Nationalsozialismus) die österreichische Staatsbürgerschaft verloren haben, diese zurückerhalten können, ohne die nunmehrige Staatsbürgerschaft aufgeben zu müssen und damit faktisch Doppelstaatsbürger werden. Diese Regelung galt jedoch nur für die betroffenen Personen, nicht aber für deren Nachfahren.

Dies soll nun abgeändert werden und zusammen mit den Südtirolern die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ermöglicht werden.

„Österreich setzt damit ein Zeichen der Versöhnung und europäischer Weitsichtigkeit, indem Nationalismen überwunden werden und Menschen grenzüberschreitend die Wahl ihrer Staatszugehörigkeit zugestanden wird“, so Sven Knoll.

In einem großen ORF-Interview mit dem neuen Bundeskanzler Sebastian Kern und dem Vize-Kanzler HC Strache wurde gestern die Bedeutung dieser Maßnahme unterstrichen und dabei betont, dass auch die Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft zurückbekommen sollen.

 

Von: mk

Bezirk: Bozen