Praxis der Direktberufung in der Kritik

STF kritisiert Bildungsdirektion wegen Lehrermangels

Samstag, 09. August 2025 | 17:38 Uhr

Von: luk

Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit hat Aussagen von Bildungsdirektor Gustav Tschenett zum Lehrermangel zurückgewiesen. Tschenett hatte erklärt, dass viele Lehrpersonen lieber auf eine Direktberufung warten würden, anstatt über die reguläre Stellenwahl eine Anstellung anzunehmen. Nach Einschätzung der Bewegung entspreche dies nicht der Realität. Eingetragene Lehrkräfte würden sich nicht bewusst dieser Unsicherheit aussetzen.

Kritik übt die Süd-Tiroler Freiheit zudem an der Praxis der Direktberufung, über die häufig Personen ohne geeigneten Abschluss eingestellt würden. Stattdessen müsse der Zugang zu bestimmten Fächern erleichtert werden. Als Beispiel wird die Sprachförderung (DaZ) genannt: Trotz entsprechender Ausbildung könnten sich viele Lehrkräfte aufgrund restriktiver Vorgaben nicht in die Ranglisten eintragen lassen.

Auch beim neuen Fach Ethik gebe es Probleme: Obwohl die Zugangsvoraussetzungen seit 2024 geregelt seien, fehlten noch immer Rangordnungen. Gleichzeitig sei die Lehrerausbildung ausgesetzt, um sie an gesetzliche Änderungen auf Staatsebene anzupassen – trotz der seit 2019 ans Land übertragenen Zuständigkeit.

Die Bewegung fordert nun klare Maßnahmen, um Hürden beim Zugang zu Ranglisten und zur Lehrbefähigungsausbildung abzubauen, um die Unterrichtsqualität zu sichern und Benachteiligungen gegenüber Lehramtsabsolventen in staatlichen Schulen und der Berufsbildung zu vermeiden.

Bezirk: Bozen

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