Von: mk
Bozen – Die Süd-Tiroler Freiheit übt scharfe Kritik an einer aktuellen Rabattaktion der IDM Südtirol, die ausschließlich für Gäste aus Italien beworben wird.
Wer zwischen dem 15. Juli und 15. September ein Ticket über thetrainline.com mit Ziel- und Abfahrtsort eines Südtiroler Bahnhofs bucht, erhält einen Rabatt von 40 Prozent bzw. maximal 250 Euro. Die Aktion wird über die offizielle Südtiroler Tourismusseite https://www.suedtirol.info/it/it/lp/trainline beworben.
Gästen aus Österreich, Deutschland und anderen Ländern wird hingegen nur ein Anschluss-Ticket für 5 Euro angeboten, wie aus der IDM-Seite https://www.suedtirol.info/de/de/information/mobilitaet-und-barrierefreiheit/zug hervorgeht.
Laut Süd-Tiroler Freiheit stellt dies eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung dar. Der “Italien-Rabattaktion” liegt der Code „ALTOADIGE40“ zugrunde, der allerdings nicht zwingend an eine Buchung in Südtirol gebunden ist. Dieser Code kann von jedem genutzt werden, der eine Zugfahrt nach bzw. von Südtirol bucht – unabhängig davon, ob er tatsächlich in Südtirol verweilt oder nicht. „Das wirft Fragen zur Transparenz und zum tatsächlichen Nutzen der Aktion auf. Vor allem stellt sich auch die Frage, was die Italien-Aktion den Südtiroler Steuerzahler kostet“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Sollten Kosten für die Steuerzahler entstehen, fordert die Bewegung eine sofortige Prüfung durch den Rechnungshof, zumal technisch die Rabatt-Aktion nicht zwingend an einer Übernachtungs-Buchung in Südtirol gebunden sei. „Es ist unverständlich, warum mit dieser Maßnahme nur italienische Gäste angesprochen werden und damit diejenigen aus Österreich und Deutschland, die ebenfalls eine wichtige Zielgruppe für Südtirol darstellen, ausgeschlossen werden“, so das Leitungsmitglied Werner Thaler von der Süd-Tiroler Freiheit.
Zwar wird die Aktion nicht für Gäste anderer Länder als Italien beworben, aber diese Gäste haben technisch trotzdem die Möglichkeit, die Aktion zu nutzen. „So könnte z.B. ein “visierter Tourist”, der von Berlin nach Rom mit dem Zug reisen möchte, ein Ticket ohne Zwischenstopp von Berlin nach Bozen buchen und ein weiteres von Bozen nach Rom. Er könnte für beide Strecken den Rabatt von 40 Prozent nutzen, ohne dass Südtirol davon profitiert“, ist die Bewegung überzeugt.
Die Süd-Tiroler Freiheit kündigt an, im Landtag eine Anfrage zur genauen Herkunft und zum Umfang der Mittel sowie zur Rechtmäßigkeit der Aktion einzubringen. Ziel sei es, Klarheit darüber zu schaffen, ob mit öffentlichen Geldern in einem fragwürdigen Verfahren werblich agiert worden sei und wie diese Entscheidung im Kontext der Gleichbehandlung aller Gäste gerechtfertigt werden könne. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass mit Steuergeldern verantwortungsvoll umgegangen wird und dass alle Gäste Südtirols gleichermaßen von den Angeboten profitieren können“, so Werner Thaler von der Süd-Tiroler Freiheit.
Im Umkehrschluss könne die Aktion auch von allen Südtirolern verwendet werden, die von einem Südtiroler Bahnhof nach Österreich, Deutschland oder Italien reisen wollen. „Ob dies wirklich Ziel der Aktion der IDM war, darf bezweifelt werden“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Aktuell sind 19 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen