Von: Ivd
Bozen – Die Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz: „Die jüngsten Aussagen von Personallandesrätin Magdalena Amhof zu den angeblichen Gehaltssteigerungen der Lehrpersonen in den letzten 25 Jahren seien nicht nur realitätsfern, sondern gefährlich verharmlosend.“ In einer Stellungnahme stellt sich Atz hinter die protestierenden Lehrer und wirft der Landesrätin Amhof vor, mit geschönten Zahlen von der Verantwortung abzulenken.
„Wenn man eine einmalige Sonderzahlung aus 2023 zur dauerhaften Gehaltserhöhung verklärt und dabei bewusst ignoriert, dass die reale Kaufkraft der Lehrpersonen kontinuierlich geschwunden ist, dann ist das keine ehrliche Debatte, sondern man versucht durch Rechentricks vom Ernst der Lage abzulenken“, so Atz. Sie reagiert damit auf die von Amhof präsentierte Zahl von angeblich 73 Prozent Gehaltsplus seit 1999 – ein Wert, der weder inflationsbereinigt noch repräsentativ für den Großteil der Lehrkräfte sei.
„Solche Aussagen tragen nicht zur Deeskalation bei, sie gießen Öl ins Feuer und machen eine faire Lösung schwieriger“, mahnt Atz.
Laut amtlicher Statistik (ASTAT) liege die Inflation für denselben Zeitraum bei 82,8 Prozent. Trotz nomineller Steigerungen bedeutet das: Wer heute arbeitet, verdient real weniger als vor 25 Jahren – bei gleichzeitig steigenden Anforderungen, wachsender Verantwortung und gesellschaftlicher Erwartung.
„Es ist ein alarmierendes Zeichen, wenn selbst erfahrene Lehrkräfte mit festen Stammrollen kündigen – während gleichzeitig die Ausbildungsplätze in den Lehrerbildungszentren zunehmend unbesetzt bleiben“, so die Abgeordnete.
„Das ist mehr als ein Warnsignal – das ist ein Notruf! Hier geht es nicht nur um eine einzelne Berufsgruppe – es geht um die Zukunft unserer Kinder und der kommenden Generationen, die unser Land einmal gestalten sollen“, so Atz.
Atz fordert die Landesregierung zum sofortigen Handeln auf: „Schluss mit Taktieren und Vertrösten! Wir brauchen endlich eine ehrliche Diskussion und eine strukturelle Gehaltsreform – nicht irgendwann, sondern jetzt. Bildung ist kein Sparobjekt. Wer hier weiter spart, sägt an den Grundfesten unserer Gesellschaft.“
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