Von: mk
Bozen – Vor 100 Jahren hat der sogenannte „Marsch auf Rom“ stattgefunden, die Machtergreifung der Faschisten. „Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass genau ein Jahrhundert später wieder Menschen mit faschistischer Gesinnung Italien regieren“, erklärt dazu die Süd-Tiroler Freiheit. Das „Ventennio fascista“ sei bis heute nicht richtig aufgearbeitet worden. In Südtirol sehe man das allzu deutlich!
„Regierungschefin Meloni bezeichnete Mussolini als den besten Politiker der letzten 50 Jahre. Senatspräsident La Russa rief dazu auf, anstelle des Händeschüttelns den römischen Gruß zu zeigen. Der Minister für Unternehmen Urso verherrlichte den Faschismus in Publikationen. Tourismusministerin Santanchè behauptet, dass es ohne Mussolini keine Volksbauwohnungen gäbe. In Ministerien hängen Bilder des Duce. Und und und…“, zählt die Süd-Tiroler Freiheit auf.
Auch sonst sehe es nicht besser aus. Mussolinis Grabstätte in Predappio sei ein Wallfahrtsort für Faschisten und Neonazis. Mit Devotionalien wie Hitler- und Mussolini-Wein lasse sich in Italien weiterhin munter Geld verdienen. „Alles das wäre in Österreich und Deutschland undenkbar!“, erklärt die Bewegung.
Und Südtirol? „In Südtirol wimmelt es vor faschistischen Relikten, die nicht oder nur unzureichend historisiert wurden. Noch immer sind Massenmörder Ehrenbürger von Südtiroler Städten, wie Gennaro Sora in Brixen. Noch immer erinnern Straßennamen an Kriegsverbrecher und den Völkermord an den Abessiniern“, kritisiert die die Süd-Tiroler Freiheit.
Für die Bewegung ist klar: „Das alles muss sich ändern! Oder will man noch einmal hundert Jahre warten?“