Von: mk
Bozen – Viele Bürger in Nord-, Süd- und Osttirol sind verzweifelt. Dies betont die Süd-Tiroler Freiheit. Seit Monaten dürfen sie ihre Beziehungspartner und Familienangehörigen nicht mehr treffen, nur weil diese auf der anderen Seite der Grenze wohnen.
Obwohl Österreich die Ein- und Ausreise für derartige Treffen erlauben würde, verbietet Italien die Ein- und Ausreise bzw. zwingt Bürger bei der Wiedereinreise nach Südtirol – trotz negativem Test – in eine 14-tägige Quarantäne, sofern der Aufenthalt in Österreich länger als zwölf Stunden dauert. Laut aktuellen Medienberichten soll am 18. März die Grenze zwischen Tirol und Bayern wieder geöffnet werden. „Auch für die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen braucht es dringend eine Lösung“, fordert die Süd-Tiroler Freiheit.
Eine hochschwangere Frau, deren Lebenspartner sie nicht mehr besuchen darf; ein Ehepaar, das seit Monaten voneinander getrennt leben muss; eine Frau, die ihre betagte Mutter und die behinderten Geschwister nicht mehr betreuen darf; Beziehungspaare, denen ein legales Treffen untersagt wird; Eltern, die ihre Kinder nicht mehr sehen dürfen, nur, weil eine willkürlich gezogenen Staatsgrenze, ein Strich auf einer Landkarte, zwischen ihnen steht – täglich würden der Süd-Tiroler Freiheit derartige Fälle zugetragen. „Darunter auch menschliche Tragödien wie der Fall einer Frau aus Osttirol, die nicht zu ihrer Mutter nach Süd-Tirol fahren durfte, der es gesundheitlich schlecht ging. Wenige Tage später war die Mutter tot“, erklärt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landeshauptleute der Tiroler Landesteile daher auf, gemeinsam in Wien und Rom zu intervenieren, um die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen umgehend wieder zu öffnen. „Es geht nicht nur um das Grundrecht der Bürger auf Familie und Partnerschaft, sondern auch um die Glaubwürdigkeit der Europaregion Tirol“, betont Knoll.