Von: luk
Meran – Am kommenden Sonntag entscheiden die Meranerinnen und Meraner in der Stichwahl, wer künftig das Bürgermeisteramt übernimmt. Im Rennen sind Katharina Zeller (SVP) und Dario Dal Medico (Bürgerliste für Meran). Die politische Spannung steigt – vor allem wegen möglicher Koalitionskonstellationen.
Die Grüne Stadtliste macht ihre Unterstützung für Zeller von einem klaren Bekenntnis zu einer Mitte-Links-Regierung abhängig. Kritik richtet sich vor allem gegen Überlegungen der Südtiroler Volkspartei, die „Alleanza per Merano“ – eine rechtsgerichtete italienische Liste mit sechs Sitzen – in die Stadtregierung zu holen. “Diese könnte dann sogar das Amt des Vizebürgermeisters erhalten.” Gemeinderat Florian Mayr warnt vor einer Täuschung der Wähler: „Wir können Zeller nur unterstützen, wenn die Grünen auf Augenhöhe vertreten sind und keine Rechtspartei ein Schlüsselamt übernimmt.“
Faktisch gäbe es für eine Mitte-Links-Koalition eine stabile Mehrheit im Gemeinderat: Die SVP (elf Sitze), Zellers Unterstützerliste (1), Grüne (5), PD (2), Linke (1) und Team K (1) kämen zusammen auf 21 der 36 Mandate. Die Grünen fordern deshalb ein klares Signal vor der Wahl, um ihre Wähler mobilisieren zu können.
Unterdessen bleibt die Süd-Tiroler Freiheit neutral. Sie will keine Wahlempfehlung abgeben und appelliert an die Eigenverantwortung der Wähler. Ortssprecher Hannes Widmann ruft dazu auf, „nach dem eigenen Gewissen zu entscheiden“ und „jenem Kandidaten die Stimme zu geben, der die Anliegen der Meraner Bevölkerung am glaubwürdigsten vertritt“. Die Bewegung will künftig im Gemeinderat „kritisch, aber konstruktiv“ mitarbeiten.
Die Stichwahl in Meran findet am Sonntag, 18. Mai, statt.
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen