SSB kritisiert Meloni-Besuch

“Südtirol gehört nicht zur italienischen Nation”

Dienstag, 19. März 2024 | 13:09 Uhr

Bozen – Der Südtiroler Schützenbund betrachtet den Staatsbesuch von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisch und vermisst eine klare volkstumspolitische Haltung.

„Schaut man sich die Fotos zum Staatsbesuch an, dann verwundert es, dass offenbar vollkommen unkritisch und ohne jeden Bezug zur Tiroler Eigenart und Identität die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Bozen empfangen wurde. Alles, was in Südtirol Rang und Name hatte, gesellte sich offenbar unhinterfragt zum Gruppenfoto. In einer Zeit, in der die Südtiroler Landespolitik uns vormacht, der Pakt mit den italienischen Rechtsparteien sei unbedingt notwendig, um unsere Autonomie zu erhalten und auszubauen, spielt beim Besuch Melonis die Südtirol-Autonomie offenbar überhaupt keine Rolle. Man hat, wenn man sich die Bilder ansieht, das Gefühl, als wäre Südtirol bereits normales italienisches Staatsgebiet“, kritisiert Landeskommandant Roland Seppi.

“Während das Land Südtirol sich offenbar vollkommen zurückgehalten und seine Identität fast schon unterbunden hatte, hat Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in ihrer Rede unmissverständlich auf nationale Interessen und auf die italienische Nation gepocht”, heißt es weiter.

„Die Ministerpräsidentin hat in ihrer Rede unzählige Male auf die italienische Nation hingewiesen, zu der Meloni auch Südtirol zählt. Der italienischen Ministerpräsidentin sei offen und klar mitgeteilt, dass Südtirol eine Autonomie hat, weil es eben nicht zur italienischen Nation gehört, sondern nur unfreiwillig zum italienischen Staat. Die Südtiroler sind Teil der deutschen Sprach- und Kulturnation, stellen eine deutsche und ladinische Minderheit in Italien dar und sind Angehörige des Vaterlandes Österreich. Es muss also klar und deutlich darauf hingewiesen werden, dass wir Südtiroler nicht zur italienischen Nation gehören, die Giorgia Meloni in Bozen heraufbeschworen hat, und dass es an der Zeit ist, die Südtiroler nach ihrer politischen Zugehörigkeit zu befragen“, so Roland Seppi abschließend.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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9 Kommentare auf "“Südtirol gehört nicht zur italienischen Nation”"


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Oracle
Oracle
Kinig
1 Monat 9 Tage

Ewiggestrig?

bon jour
bon jour
Kinig
1 Monat 9 Tage

JA sicher !

andr
andr
Universalgelehrter
1 Monat 9 Tage

Das mag wohl stimmen, aber in Zeiten wo krieg herrscht in Europa sollte man doch mehr auf ein friedliches zusammenleben hinarbeiten.
Ein gesunder Patriotismus wäre halt gefragt.

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 9 Tage

…zur Nation nicht, zum Staat schon…

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
1 Monat 8 Tage

@Doolin: Stimmt, das haben leider viele noch immer nicht begriffen. Natürlich gehören wir Südtiroler nicht zur italienischen Nation als solche, wir sind aber Teil des italienischen Staats. So gesehen ist es auch völlig normal das die italienische Regierungschefin der, sprichwörtlichen Provinz, einen Besuch abstattet und entsprechend mit die lokalen politischen Kräften trifft. Die Schützen müssen hier natürlich mal wieder popularisieren. Es reicht aber ein wirklich kurzes Nachdenken um die Absurdität dieser “Kritik” zu durchschauen.

Nichname
Nichname
Superredner
1 Monat 5 Tage

Leider.

bon jour
bon jour
Kinig
1 Monat 9 Tage

Südtirol gehört auch nicht zur deutschen oder österreichischen Nation.

Krotile
Krotile
Universalgelehrter
7 Tage 16 h

Ich liebe unsere Traditionen, ich bin gern Südtirolerin und ich liebe alles was Südtirol ausmacht! Aber dieses Schützengeschwafel (inkl. Knollgeplapper) geht mir so was von auf die Nerven!  Lass mal Gut sein!  So wie es ist, ist es ok und schlecht geht es uns allen wirklich nicht!  

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
7 Tage 15 h

@ Krotile

leider suchen viele Menschen viel lieber Streit als ein friedliches Zusammenleben. Wenn man mit aller Gewalt etwas trennen will dann entstehen wieder Unruhen. Auch in der Ukraine herrschte bis 2014 Ruhe, dann wollte irgendwer etwas verändern und nun haben wir den Salat. Auch ich habe nur einen italienischen Pass aber es geht uns hier nicht so schlecht. Und mal ehrlich weg von Rom, ok, damit könnte ich noch leben. Als eigener Staat sind wir aber nicht lebensfähig und als Alternative hin zu Wien? Ich habe nicht das Gefühl dass Vorarlberg oder Tirol so Wienfreundlich sind.

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