Von: mk
Bozen/Rom – Laut jüngstem INPS-Jahresbericht ist das Rentengefällezwischen Männern und Frauen in Südtirol das höchste in Italien. „Die Daten entsprechen allerdings nicht der Realität, sondern sind anders zu interpretieren“, erklärt die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.
Die INPS-Daten würden sich nämlich nur auf das Renteneinkommen erwerbstätiger Frauen beziehen. „In der Provinz mit der höchsten Beschäftigungsquote von Frauen in Italien, ist es offensichtlich dass Frauen, selbst wenn sie Teilzeit oder mit Gelegenheitsverträgen arbeiten, in der Statistik enthalten sind, während für Nichtserwerbstätige keine Renten anreifen und diese somit nicht in die Statistik einfließen. Dies erklärt, warum dasRentengefälle in den nördlichen Regionen, in denen mehr Frauen erwerbstätig sind, größer ist als im Süden, wo die Frauenerwerbsquote deutlich niedriger ist“, erklärt Unterberger.
Tatsache sei, dass Frauen aufgrund der gesellschaftlichen Rollenverteilung überall benachteiligt und immer noch gezwungen seien, sich zwischen Kindern und Karriere zu entscheiden. Wie aus dem INPS-Bericht hervorgehe, sei die Geburt eines Kindes für die Einkommen der Frauen in Italien mit einem Einbruch von 76 Prozent im ersten Jahr und einer Rückkehr zum Niveau vor der Geburt des Kindes, erst nach vier Jahren, verbunden. Das Einkommen des Vaters hingegen steige, weil er keine Karriereunterbrechung erleide.
„Es benötigt mehr Kinderbetreuung, längere Schulbetreuung, aber auch Anreize für eine gerechte Aufteilung der Familienarbeit zwischen den Eltern. Italien muss dem Beispiel der nordischen Länder folgen, bei denen die Paare zusätzliche Elternzeit erhalten, wenn die Väter einen erheblichen Teil der Elternzeit in Anspruch nehmen. Ebenso muss die Lohnfortzahlung für Zeiten der Abwesenheit von der Arbeit erhöht werden: Elternurlaub wird mit30 Prozent des Gehalts bezahlt und erst seit dem Haushaltsgesetz 2023 wird der erste Monat mit 80 Prozent bezahlt“, so die SVP-Senatorin.
Dies würde auch dazu beitragen, den Geburtenrückgang zu bekämpfen, was sich langfristig auch positiv auf die Nachhaltigkeit des Rentensystems und die Verringerung der geschlechterspezifischen Rentenlücke auswirken würde. „Kurzgesagt, braucht es den Mut, klare Entscheidungen zu treffen, mit massiver Zurverfügungstellung von Mitteln für die Familienpolitik. Davon findet sich, in der Politik dieser Regierung, leider keine Spur“, bedauert Unterberger.
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5 Kommentare auf "„Südtirol hat sicher nicht das höchste Rentengefälle in Italien“"
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…die Rentner interessieren niemand, haben keine Lobby…
@Doolin…. man sollte bedenken. die Rente ist das Resultat dessen, was eingezahlt wird…..
@Oracle
…man sillte bedenken, dass durch die galoppierende Inflation jedes Monat de facto weniger kommt…wieso erhöhen Gastwirte, Hoteliere, Handwerker etc. dauernd die Preise?…Rentner halten still, das beruhigt dich wohl, bis nicht selbst mal einer bist…
@Oracle niemand bekommt als Rente das ausbezahlt, was er eingezahlt hat. Die Rente ist ein Generationenvertrag: die Rentner bekommen von dem Topf in dem die aktuelle jugend einzahlt. Das System kippt, wenn keine Kinder mehr da sind um den Topf zu füllen und die Alten immer länger leben…
Im Gegenzug sterben die Männer meist früher und die Frauen bekommen dann eine Hinterbliebenenrente. Und kassieren somit gleich zwei Renten… (ich kenne solche Fälle!)