18. oder 19. Jänner statt 16. Jänner - Poker um Personal dauerte an

Späterer Landeshauptmann-Wahl-Termin “realistisch”

Dienstag, 09. Januar 2024 | 17:25 Uhr

Nach der Einigung auf ein Koalitionsprogramm für die Mitte-Rechts-Fünferkoalition in Südtirol bestehend aus Südtiroler Volkspartei (SVP), Südtiroler Freiheitlichen, Fratelli d’Italia, Lega und La Civica dauert der Poker um Größe und Besetzung der Regierung an. Dies SVP sah den Ball am Dienstag dahingehend weiter im Spielfeld der italienischsprachigen Parteien. Indes dürfte sich die Wahl von Landeshauptmann Arno Kompatscher im Landtag verschieben.

“Das ist durchaus realistisch”, sagte SVP-Landesekretär Martin Pircher am Dienstag zur APA auf die Frage, ob der Termin vom 16. Jänner auf den 18. oder 19. Jänner verschoben werden könnte. Dies wäre aber kein Problem, so Pircher. Der 16. Jänner sei ursprünglich nur als “organisatorisches Ziel” ausgeben worden. Man liege noch voll im Zeitplan. Laut Bestimmungen muss die Wahl innerhalb 90 Tagen nach der Landtagswahl erfolgen. Da diese am 22. Oktober stattgefunden hatte, ist der 20. Jänner der letztmögliche Termin. Sollte dieser verstreichen, würde es eine Neuwahl geben.

Die SVP-Granden rund um Kompatscher und Parteiobmann Philipp Achammer hatten am Montag klargemacht, dass der Ball nun bei den italienischsprachigen Partnern liege, die eine Personal-Lösung finden müssten. Für die SVP sei sowohl eine achtköpfige Landesregierung ein “denkbares Modell”, als auch eine elfköpfige. Sollte sich eine der italienischsprachigen Parteien doch noch knapp vor der Ziellinie verabschieden, stehe für die Südtiroler Volkspartei jedenfalls eines fest: Dann könne es keine “Elfer-Regierung” geben, sondern eine “Achter-Regierung”. Übersetzt: Nur wenn die Regierungsmehrheit aus 19 Mandataren bestehen bleibt, könnte die SVP auch die eher ungeliebte Variante aus elf Mitgliedern “schlucken”. Keiner der potenziellen italienischen Koalitionspartner – weder “La Civica”, noch die Lega und “Fratelli d’Italia” – darf ausscheren, hieß die Sprachregelung.

Über die Frage der Größe der Regierung hatte es in den vergangenen Tagen offenbar einige Irritation gegeben, mancherorts war sogar von einer Zerreißprobe noch vor dem Start der neuen Regierung die Rede. Medienberichten zufolge schlug Kompatscher den möglichen Koalitionspartnern – überraschenderweise – eine Landesregierung aus acht Mitgliedern vor. Die beiden italienischen Rechtsparteien Lega und Fratelli d’Italia beharrten jedoch vehement auf zwei Posten in der neuen Landesregierung. Sollten zwei Italiener in der neuen Landesregierung sitzen, muss die Landesregierung elf Mitglieder umfassen.

Während Marco Galateo von Fratelli d’Italia als neuer Landesrat bereits feststeht, müssen sich Christian Bianchi von der Lega und Angelo Gennaccaro von La Civica darauf einigen, wer Landesrat wird und wer die Ämter des Landtagsvizepräsidenten und zusätzlich eines Regionalassessors übernimmt. Bei dieser Frage dürfte auch eine Rolle spielen, dass beiden Ambitionen nachgesagt werden, in zwei Jahren für das Amt des Bozner Bürgermeisters kandidieren zu wollen.

Auch in anderer Hinsicht scheint es auf der Verhandlungs-Zielgerade noch etwas zu haken. Während am Montag der SVP-Ausschuss bei nur einer Enthaltung mit breiter Mehrheit dem Koalitionsvertrag zustimmte, ist an anderer Stelle offenbar noch nicht alles ganz klar. So hat sich am Montag auch der Vorstand der Freiheitlichen getroffen und will in vier Punkten noch nachbessern. Die Partei zeigte sich aber zuversichtlich, dass es dabei keine Probleme geben dürfte. Es handle sich lediglich um leicht geänderte Formulierungen.

Landeshauptmann Kompatscher wies unterdessen darauf hin, dass das Abkommen deutlich die Handschrift und die Werte der Partei widerspiegle. Ein klares Bekenntnis zu Europa sei ebenso enthalten wie die Schwerpunkte Umwelt, Klimaschutz und Familie in allen ihren Formen. Ähnlich sehen es auch die Freiheitlichen, die trotz des Kräfteverhältnisses im Großen und Ganzen zufrieden sind.

Von vornherein war klar gewesen: Die “Sammelpartei” SVP braucht nach ihrer Niederlage bei der Landtagswahl Ende Oktober zwei weitere Koalitionspartner, um auf eine Landtagsmehrheit zu kommen bzw. jedenfalls auch einen deutschsprachigen Partner. Ein Novum in der Südtiroler Geschichte. Zuletzt regierte man nur mit der Lega. Dass eine italienischsprachige Partei bzw. deren Proponenten in einer Landesregierung vertreten sind, ist ohnehin zwingend vorgeschrieben.

Von: apa

Bezirk: Bozen

Kommentare
Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 29 Tage

Um diese Posten zu pokern bzw. pokern zu lassen ist armselig!
Der LH muss sich seine “Mannschaft” selbst aussuchen, schließlich muss er ja dann 5 Jahre mit ihr arbeiten…

Er muss endlich das Heft in die Hand nehmen, entscheiden und entsprechend die Konsequenzen ziehen!!!

Doolin
Doolin
Kinig
3 Monate 29 Tage

…Arno ist ein Getriebener der Melone…hat sich auf ein zweifelhaftes und unappetitliches Abenteuer eingelassen…

thomas
thomas
Kinig
3 Monate 29 Tage

Da gibt’s nichts zu verhandeln, diese unselige Koalition darf nicht zustande kommen

algunder
algunder
Universalgelehrter
3 Monate 29 Tage

zu spat

Ninni
Ninni
Kinig
3 Monate 29 Tage

@algunder

…allerdings 😓🙈

rex
rex
Tratscher
3 Monate 29 Tage

So a Kasperletheater.

Tiroler25
Tiroler25
Superredner
3 Monate 29 Tage

Der Bozen Krimi

Savonarola
3 Monate 29 Tage

Laut Wikipedia ist der Elfer-Rat das Parlament des Narrenreiches 😂😂

diskret
diskret
Universalgelehrter
3 Monate 29 Tage

Die hättrn beide sollen das Handtuch werfen von Edelweiß

@
@
Universalgelehrter
3 Monate 29 Tage

Wenn man die Aussagen von Otto Mahlknecht in der Sendung ” Pro und Contra” in Rai Südtirol gesehen hat, musste unwillkürlich den Eindruck gewinnen, die Freiheitlichen haben den Koalitionsvertrag geschrieben. Nichts mit
Kompatscher Aussage , dass das Abkommen deutlich die Handschrift und die Werte der SVP widerspiegle.

Ex Queen
Ex Queen
Tratscher
3 Monate 28 Tage

Danke an einige Wähler! Das habt ihr super gemacht!, ihr habt entschieden, weil ihr Demokraten seid. Jetzt bitte wieder der SVP die Schuld zuschieben, war ja klar😊🤡

gutergeist
gutergeist
Superredner
3 Monate 28 Tage

Und der gute Herr Achammer hat für alles eine ganz klare Ausrede mit einem aufgesetzten Lächeln. Alkes wie immer, Postenrauferei und vergessen für wen die Politik da wäre. Großes Theater für ein kleines Land. Leider kostet es der Bevölkerung Unsummen an Geldern.

marher
marher
Kinig
3 Monate 28 Tage

Ich glaube kaum, dass die zukünftige Landesregierung 5 Jahre Amtszeit übersteht. Beim ersten Crash, bzw. Skandal könnten die Glocken noch einmal lauter werden.

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
3 Monate 28 Tage

er hot lei net is Johr gsog🤣

Staenkerer
3 Monate 28 Tage

🤔hmmmmm …. er werd decht nit lei zeitschinden mit den gezauder und sooooo guatn überlegn …..

wpDiscuz