Von: mk
Bozen – Ab kommenden Montag, den 6. Dezember wird Südtirol als zweite Region neben dem Friaul zur gelben Zone. Gleichzeitig tritt am Montag im ganzen Staatsgebiet der Super Green Pass in Kraft – das italienische Pendant zur 2G-Regelung in Österreich. Welche Neuerungen dies genau mit sich bringt, ist noch nicht bekannt. Fest steht eines allerdings jetzt schon: Südtirol möchte über die staatlichen Vorgaben hinausgehen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Die genauen Regeln zum Super Green Pass in Südtirol sollen in eine neue Verordnung des Landeshauptmanns gegossen werden, wobei auch das Infektionsgeschehen in Südtirol berücksichtigt wird.
Südtirol will sich allerdings nicht darauf beschränken, die Vorgaben der Regierung in Rom zu übernehmen. Laut Alto Adige hat Landeshauptmann Arno Kompatscher vor, zusätzliche Restriktionen einzuführen.
In Absprache mit dem Sanitätsbetrieb denkt Kompatscher etwa daran, den Ausschank von Speisen und Getränken auf den Südtiroler Christkindlmärkten nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit zu erlauben. Außerdem könnte Einheimischen und Touristen der Zutritt zu den Märkten nicht mehr mit 3G wie bisher, sondern nur mehr 2G gewährt werden.
Eine weitere Einschränkung plant Kompatscher für Bars: Während man im übrigen Staatsgebiet Getränke an der Theke auch mit 3G konsumieren darf, sollen Kaffees und Aperitifs in Südtirol auch im Stehen nur mit 2G getrunken werden.
Noch strengere Regeln bei orange
Doch was gilt eigentlich auf staatlicher Ebene? In weißen Zonen bleibt alles offen, die Bewegungsfreiheit wird nicht eingeschränkt. Für den öffentlichen Nahverkehr reicht 3G und es herrscht Maskenpflicht im Freien. 3G genügt auch für einen Besuch in der Turnhalle und im Schwimmbad sowie für die Übernachtung in einem Hotel und fürs Skifahren. Dasselbe gilt für den Besuch eines Restaurants im Freien. Trotzdem soll der Super Green Pass in Italien Geimpften und Genesenen auch in weißen Zonen Vorteile verschaffen. Diese dürfen in Restaurants im Innenbereich essen, Kino- und Theatervorführungen genießen, Sportstadien betreten und an öffentlichen Zeremonien teilnehmen. Auch ein Disco-Besuch ist möglich.
In der gelben Zone gilt die Maskenpflicht im Freien – eine Regelung, die Südtirol bereits vorweggenommen hat und seit 22. November in Kraft ist. Mit dem Super Green Pass gibt es in Restaurants hingegen keine Beschränkungen bei der Personenanzahl am Tisch. Auch ein Disco-Besuch ist weiterhin möglich.
Wird eine Region orange oder rot verschärfen sich die unterschiedlichen Möglichkeiten zwischen Geimpften und Genesenen auf der einen und nur Getesteten auf der anderen Seite immer mehr. In orangen Zonen dürfen Getestete die eigene Gemeinde nur mehr aus Arbeits- und Gesundheitsgründen sowie in Notfällen verlassen. In orangen Zonen ist auch ein Restaurantbesuch für Getestete nicht mehr möglich. Bestellungen dürfen dann nur mehr abgeholt werden. Der Super Green Pass bietet hingegen deutlich mehr Freiheiten. Man darf unter anderem die eigene Region verlassen.