Von: luk
Bozen – Die politische Lage ist in Südtirol derzeit spannend wie lange nicht: Die Südtiroler Volkspartei, die kräftig Federn verloren hat, benötigt mehr als einen Partner zur Regierungsbildung. Mehrere Optionen sind bekanntlich möglich. Am Freitag wurden die Sondierungsgespräche abgeschlossen.
Indes gibt die Lega nicht nach, wenn es um den zweiten Assessor italienischer Sprache in der neuen Südtiroler Landesregierung geht. “Die Italiener vertreten 26 Prozent der Bevölkerung in Südtirol, die Ladiner vier Prozent. In diesem Zusammenhang könnte vielleicht der Ladiner auf die Präsenz in der Regierung zugunsten des Vizepräsidenten des Rates oder eines Ressorts in der Regionalregierung verzichten”, meinte am Freitag der Kommissar der Lega, Maurizio Bosatra, gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA.
Erste Sondierungsrunde abgeschlossen
Unterdessen wurde am Freitag die erste Runde der Sondierungsgespräche der SVP mit allen im Landtag vertretenen Kräften abgeschlossen. Zum ersten Mal nach dem Bruch mit der SVP kehrte der ehemalige Landesrat und SVP-Parteisekretär, Thomas Widmann, in die SVP-Zentrale in der Brennerstraße zurück.
Das Urgestein der Südtiroler Politik hatte den Sprung in den neuen Südtiroler Landtag dieses Mal mit einer eigenen Liste geschafft. Widman unterstrich seine Bereitschaft, die Mehrheit zu unterstützen, und forderte im Gegenzug eine starke Einbindung in die Ausarbeitung des Koalitionsprogramms.
JWA will nicht nur “poltern”
Die Gespräche mit der Liste von Jürgen Wirth Anderlan, dem ehemaligen Anführer der Schützen, standen ebenfalls am Freitag an: Der “Bärtige” meinte im Anschluss daran: “Wir sind die Einzigen, die in der Opposition sein wollen. Wir sind Tiroler und halten unser Wort gegenüber unseren Wählern.” Jürgen Wirth Anderlan weiter: “Wir haben jedoch erklärt, dass wir auch arbeiten wollen und nicht nur poltern.”
SVP hat nun die Qual der Wahl
Am Montag muss die Führung der Südtiroler Volkspartei entscheiden, ob und mit wem sie eine zweite Runde der Konsultationen starten wird, bevor die eigentlichen Verhandlungen beginnen. Neben einer Mitte-Rechts-Regierung mit den “Brüdern Italiens”, Lega und Freiheitlichen und einer Mitte-Links-Regierung mit PD und Team K zeichnet sich in den letzten Stunden auch eine dritte Option ab: eine reine Zentrumskoalition der SVP mit Team K und La Civica.