Von: mk
Bozen – Kürzlich kursierte in den sozialen Medien ein Gewaltvideo, bei dem ein Mädchen zu Schaden kam. Die Aufnahmen ähnelten jenen Videos, die bereits vor wenigen Monaten in Deutschland für Diskussionen gesorgt haben. Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair plädiert dafür, Gewalt nicht zu tabuisieren und die Vorfälle beim Namen zu nennen.
„Die Gewalt in Südtirol hat in den vergangenen Jahren eine neue, bis dahin unbekannte, Qualität erhalten. Insbesondere wenn die Opfer – oftmals Minderjährige – dabei gefilmt werden und die Aufnahmen im Netz landen, sodass es zu einer zusätzlichen Verhöhnung der Opfer in dieser schutzlosen Situation kommt“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung fest. „Ob in Algund, Bozen oder Bruneck, die Aufnahmen sind verstörend und können so nicht stehen gelassen werden. Alle Formen der Gewalt sind zu thematisieren und dürfen sowohl bei Kindern, Jugendlichen, Frauen und auch Männern nicht tabuisiert werden“, unterstreicht Mair.
„An erster Stelle kommt der Opferschutz, aber die Hintergründe der Taten sind beim Namen zu nennen. Im Sinne der Gewaltprävention bringt es gar nichts, wenn Dinge zugedeckt werden oder wenn – wie so oft – die ausländischen Wurzeln der Täter verschwiegen werden“, betont die freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Täter sollten die Gewissheit haben, dass Gewalt mit den entsprechenden Konsequenzen belegt wird. Harte Strafen und Konsequenzen sind ein Muss! Im Falle von Minderjährigen sind auch die Elternhäuser in die Pflicht zu nehmen“, unterstreicht Mair.
„Als ich mich vor wenigen Jahren über die Gewalt an Südtirols Schulen mittels einer Anfrage erkundigen wollte und feststellen musste, dass keine Daten vorliegen, hätte rascher im Sinne der Prävention gehandelt werden müssen. Nun gibt es im Land etliche Brennpunktschulen und kein Patentrezept, um in diesen Schulen wieder für Normalisierung zu sorgen“, gibt Ulli Mair zu bedenken. „Dies muss sich ändern. Die Offenlegung der Vorfälle an den Schulen muss das Schweigen brechen und schonungslos aufzeigen, wo die Problemfelder liegen. Die Opfer dürfen nicht alleine gelassen werden“, so Mair.
„Ich erwarte mir künftig einen offenen, enttabuisierten Umgang mit dieser Thematik, denn nur so kann Prävention auch tatsächlich funktionieren. Jeder Tag, an dem nicht gehandelt wird, ist ein verlorener Tag für die Opfer von Gewalt. Wer schweigt, schützt die Täter, niemals die Opfer“, hält Ulli Mair abschließend fest.