Von: mk
Meran – Bei der gestrigen Auftaktveranstaltung zur Erarbeitung des Plans für die nachhaltige städtische Mobilität (PUMS) präsentierte der damit beauftragte Ingenieur Stefano Ciurnelli Daten zur Mobilität in Meran.
„Beeindruckend finde ich”, betonte der Experte, “die Gesamtzahl der täglichen Bewegungen: Insgesamt 202.750. Das ist ein sehr hoher Wert und zeigt, wie ‘verkehrsreich’ das Gebiet Meran-Burggrafenamt ist. Auch die Ein- und Ausfahrten von den Umlandgemeinden in die Stadt verdeutlichen die Verkehrsbelastung: Täglich werden 32.900 Einfahrten und 33.200 Ausfahrten gezählt. Problematisch wird es, wenn die meisten dieser Bewegungen mit Privatfahrzeugen durchgeführt werden, wie es in und um Meran der Fall ist. Der Druck, der auf die Bezirkshauptstadt ausgeübt wird, ist beträchtlich, was sich auch in der Häufigkeit der Unfälle auf den Hauptstraßen zeigt, die über dem Durchschnitt anderer vergleichbarer städtischer Gebiete liegt.”
Verbesserung der Lebensqualität, jetzt und in Zukunft
Aus diesen Gründen hat die Stadt Meran beschlossen, einen städtischen Plan für nachhaltige Mobilität zu erstellen. “Heute beginnen wir mit dem partizipativen Prozess zur Ausarbeitung unseres PUMS, eines Planungsinstruments, das über einen Zeitraum von zehn Jahren umgesetzt werden soll. Auch wenn es sich nicht um eine rechtliche Vorschrift handelt, sind wir diese Verpflichtung eingegangen, um langfristig nach strategischen Lösungen zu suchen, weil uns die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt am Herzen liegt und wir die Lebensqualität jetzt und in Zukunft deutlich verbessern wollen”, erklärte Bürgermeister Dario Dal Medico, der den Abend offiziell eröffnete.
Provinz-Gemeinden: Grundlegende Synergieeffekte
Landesrat Daniel Alfreider stellte die Strategien des Landes für nachhaltige Mobilität vor. „Der Landesmobilitätsplan und der Klimaplan sind unsere wichtigsten Planungsinstrumente für ein nachhaltiges Südtirol. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass das Land und die Gemeinden beim Thema Mobilität effektiv zusammenarbeiten, daher begrüßen wir Initiativen wie den PUMS von Meran sehr”, so Alfreider.
Räume im gegenseitigem Respekt teilen
Ein Plan für nachhaltige urbane Mobilität ist auch für die Stadtplanung ein wichtiges Instrument. In unseren Städten ist der öffentliche Raum begrenzt und stellt ein wertvolles Gut dar. Wir müssen diesen Raum demokratisch und verantwortungsvoll nutzen und ihn auch den schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stellen”, betonte Moderator Patrick Kofler von Helios Bozen. Kofler stellte Grundsätze und allgemeine Konzepte für die nachhaltige Gestaltung von Städten und ihrer Mobilität vor, die immer unter dem Aspekt einer respektvollen Aufteilung des öffentlichen Raums zwischen allen Verkehrsmitteln und der Bevorzugung der sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmer umgesetzt werden sollten.
Standseilbahn Meran-Schenna: Infotag am 15. Februar
“Der heutige Abend ist dem PUMS gewidmet, aber wir wissen, dass mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wegen des Themas der Standseilbahn hier sind. Deshalb haben wir die Landesverwaltung darum gebeten, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, um zu erläutern, wie der partizipative Optimierungsprozess dieses Projekts entwickelt werden soll”, erklärte Vizebürgermeisterin und Mobilitätsstadträtin Katharina Zeller.
„Was uns heute vorliegt”, so Martin Vallazza, Leiter der Mobilitätsabteilung des Landes, “ist ein vorläufiges, also nicht endgültiges Projekt, das wir gemeinsam mit den Gemeinden Meran, Schenna und Tirol und den betroffenen Bürger*innen diskutieren wollen.“
Der erste Schritt wird ein Infotag am 15. Februar sein, im Zuge dessen alle bis dato vorliegenden Informationen vorgestellt werden und die Techniker und Planer für Fragen zur Verfügung stehen werden. Alle Details dazu wird die Landesverwaltung rechtzeitig bekannt geben.
In Kürze wird eine Umfrage gestartet
Aus den Vorgesprächen mit der Stadtverwaltung, der Auswertung der Daten und den Fragen der Teilnehmer, die auf Pinnwänden im Foyer des Kursaals Vorschläge, Anregungen und Kritik äußern konnten, ergaben sich 27 wichtige Themen. Zu den am stärksten empfundenen Punkten gehörten die Sicherheit der Fußgänger, die Mobilität der Radfahrer und die Bahnverbindung nach Bozen. Um allen Meraner Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich am PUMS zu beteiligen, wird die Stadtverwaltung in Kürze eine von Ingenieur Stefano Ciurnelli und der Agentur Helios erstellte Umfrage starten.