Von: mk
Brixen – Zweisprachigkeit in der Küche, Rückkehr zu einem normalen Betrieb, Arbeitsintegration und Gehalt statt Taschengeld in der Werkstatt für die Menschen mit Behinderung – die Themenpalette war vielfältig beim Besuch der Seeburg in Brixen. Die Landtagsabgeordneten des Team K Alex Ploner und Franz Ploner wollten sich ein Bild von den Herausforderungen und der Arbeit der sozialen Einrichtung und der Bezirksgemeinschaft Eisacktal machen. Die Leiterin Carmen Messner und der Direktor der Bezirksgemeinschaft Thomas Hellrigl nahmen die Anfrage zum Austausch wohlwollend an.
“Als Team K schauen wir genau hin bei den Themen Barrierefreiheit, Arbeitsintegration, Pflege und bei Strukturen, wie es die Seeburg in Brixen ist. Wir haben beim Besuch ein sehr engagiertes und professionelles Team erlebt. Die Covid Krise hat diese Struktur und Mitarbeitenden an das Limit gebracht. Jetzt gilt es umso mehr für die Landesregierung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese wertvolle und wichtige Arbeit nicht nur weiterhin ermöglichen, sondern erleichtern und unterstützen. Dazu gehört auch die WunderBar, die ein Vorzeigeprojekt geworden ist, wo Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz finden. Nur frage ich mich, warum solche Projekte nicht flächendeckend übernommen und gefördert werden. Betroffene und die gesamte Gesellschaft würden sie dringend brauchen”, erklärt Alex Ploner.
“Ein großes Problem, mit dem man in Sozialstrukturen wie der Seeburg zu kämpfen hat, ist die Suche nach Mitarbeitenden. Die Politik muss hier Hürden aus dem Weg räumen. Es wurde uns berichtet, dass es zum Beispiel schwierig ist, Reinigungspersonal oder Küchenpersonal zu finden. In einer Zeit, wo alle um diese Menschen buhlen, diesen auch finanziell Türen öffnen, ist es für Sozialstrukturen wie die Seeburg fast unmöglich, mitzuhalten. Um in der Seeburg arbeiten zu können, muss Personal die Zweisprachigkeitsprüfung ablegen, ganz zu schweigen von den vergleichsweise niedrigen Gehältern, die gezahlt werden können. Gleiches gilt auch für das Fachpersonal im Werkstatt-Bereich. Hier braucht es eine flexiblere Regelung und auch Gehaltserhöhungen, sonst brechen uns diese Strukturen früher oder später zusammen”, fasst Franz Ploner den Besuch zusammen.
Direktor Thomas Hellrigl berichtete den beiden Landtagsabgeordneten ausführlich von der vielfältigen Arbeit der Bezirksgemeinschaft. Der Austausch habe für das Team K klar aufgezeigt, dass das Sozialgesetz, welches schon über 30 Jahre alt sei, in vielen Punkten nicht mehr die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Gegenwart Rechnung trage und zu überarbeiten sei. „Eine Aufgabe, die nach den nächsten Wahlen dringendst anzugehen ist“, so die Landtagsabgeordneten.