Von: mk
Bozen – In Südtirol gibt es im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung nach wie vor Aufholbedarf. Das erklärt zumindest das Team K i einer Aussendung.
Dazu gehöre das System der Assistenzleistungen für Menschen mit schweren physischen Beeinträchtigungen, dieses müsse reformiert werden. Auch gelte es, die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, sowie im öffentlichen Nahverkehr endlich lückenlos zu gewährleisten. Für Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen müssten zudem faire Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Der Landtagsabgeordnete Alex Ploner und das Team K setzen sich seit Jahren im Südtiroler Landtag für die Umsetzung dieser Anliegen ein.
“Die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung ist für ein Land wie Südtirol eine große Herausforderung. Es gilt, sich immer zu verbessern und Versäumnisse auszumerzen. Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember will ich den Fokus mit einem Beschlussantrag auf einen sehr wichtigen Bereich lenken. Manche Personen mit physischen Einschränkungen benötigen in der Bewältigung ihres Alltages Hilfe – in Südtirol werden hierfür im Gegensatz zu anderen Ländern keine Assistenten zur Verfügung gestellt, sondern es wird lediglich ein finanzieller Beitrag gewährt. Dieses Beitragssystem muss dringend reformiert werden. Ich schlage einen Drei-Punkte-Plan vor, wie dieses System verbessert werden kann: Erstens müssen die bürokratischen Hürden für Hilfen abgebaut werden, damit Personen einfach und schnell Zugang zu Assistenz und Pflege erhalten. Dies könnte zeitnah umgesetzt werden, indem in den Sozialsprengeln Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden, die die Betroffenen unterstützen. Zweitens muss binnen 2022 ein Notdienst für Ausfälle von Assistenzkräften geschaffen werden, damit Betroffene unkompliziert Ersatzkräfte zur Verfügung gestellt bekommen, falls persönliche Assistenten ausfallen. Drittens benötigen wir langfristig eine zentrale Zuweisung von Assistenzkräften. Bisher bekommen betroffene Personen lediglich einen Beitrag mit dem sie selbstständig Assistenten finanzieren und organisieren müssen.”, schlägt Alex Ploner vom Team K vor.
Baustellen würden weiterhin bei der Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Nahverkehr bestehen. Jüngstes Beispiel sei das Katasteramt in Kaltern. Dieses bekomme erst jetzt, nach einem siebenjährigen Kampf eines Betroffenen und mehreren Anfragen im Landtag durch Alex Ploner, einen Aufzug. „Die großen Bahnhöfe des Landes verfügen zudem nach wie vor über keinen barrierefreien Zugang zu bestimmten Zügen oder vernünftige sanitäre Anlagen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Hier gilt es anzusetzen und die bestehenden Barrieren weiter abzubauen“, so das Team K.