Von: mk
Bozen – Wer sich in Südtirol neu qualifizieren will, stößt auf viele Hindernisse, finanzieller und organisatorischer Art. Umschulungen sind laut Team K allerdings eine Chance, den Wandel am Arbeitsmarkt sowie Veränderungen in der Beschäftigung aufgrund der Coronakrise zu bewältigen. Die Bewegung legt dazu im Landtag einen Beschlussantrag vor.
Die Corona-Pandemie wird die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Die Beschäftigungsquote sinkt konstant (laut dem AFI-Sommerbarometer), viele Arbeitnehmer befinden sich im Lohnausgleich. “Einige davon wissen bereits, dass sie nach dem Kündigungsstopp – voraussichtlich im März 2021 – ihre Arbeitsstelle verlieren. Hier ist Unterstützung mittels Umschulungsmaßnahmen gefragt, diese Arbeitnehmer auf einen neuen Beruf vorzubereiten”, erklärt Maria Elisabeth Rieder
In diversen Berufsbildern, vor allem im sozio-sanitären Bereich, herrsche Personalnotstand, während in anderen Sparten ein Überangebot bestehe. Das Team K schlägt daher der Landesregierung vor, Berufsbilder, in denen besonderer Personalbedarf besteht, zu erheben und Ausbildungen für interessierte Erwerbstätige berufsbegleitend oder für Arbeitssuchende zu fördern. Ebenso sollten Personen, die arbeitslos sind oder sich im Lohnausgleich befinden, so schnell wie möglich Umschulungsmaßnahmen angeboten werden. “Da auch vom Unternehmerverband und von Sozialpartnern ähnliche Ansätze vorgeschlagen wurden, erhoffen wir uns breite Unterstützung im Landtag”, sagt Paul Köllensperger.
Während sich die Arbeitswelt stetig verändert, blieben Ausbildungswege starr. Umschulungen oder Branchenwechsel seien schwierig. In Südtirol gebe es wenige Möglichkeiten, im Laufe eines Lebens den Beruf zu wechseln. Eine Auszeit von zwei bis drei Jahren, um einen neuen Beruf zu erlernen, könne sich finanziell kaum jemand leisten. Das Angebot an nebenberuflichen Umschulungen sei klein und beziehe sich zum Teil nur auf Umschulungen, die aufgrund von Berufsunfähigkeit oder für Arbeitslosengeldbezieher notwendig sind. Der Beginn einer traditionellen Lehre ab 25 Jahren sei gar nicht mehr möglich, eine berufsspezialisierende Lehre sei nur bis zum 29. Lebensjahr möglich.
“Ein Arbeitsleben erfolgt heute nicht mehr linear. Es gibt viele Studien die aufzeigen, dass vor allem junge Menschen häufiger ihren Arbeitsplatz und die Branche wechseln, daher sind Angebote zur Umschulung wichtiger denn je,” so Maria Elisabeth Rieder abschließend.