Trump setzt im Wahlkampf auf verbale Entgleisung

Trump hetzt gegen Migranten als “Tiere”

Mittwoch, 03. April 2024 | 07:20 Uhr

Ex-US-Präsident Donald Trump verschärft seine Rhetorik weiter und schürt gezielt Ängste. Bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids (Michigan) behauptete Trump am Dienstag (Ortszeit), durch eine laxe Migrationspolitik von Präsident Joe Biden seien die USA mit einer “Invasion” von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert, die aus Gefängnissen und “Irrenhäusern” kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten: “Das sind keine Menschen, das sind Tiere.”

Seinem Rivalen Biden warf er vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein “Blutbad” an. Trump hetzt schon seit Jahren gegen Migranten und Ausländer. Unter Biden sei jeder US-Staat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, sagte der voraussichtliche Herausforderer des Amtsinhabers bei der Präsidentenwahl Anfang November. “Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen.”

Trump sagte weiter: “Wir werden die Plünderung, die Vergewaltigung, das Abschlachten und die Zerstörung unserer amerikanischen Vorstädte, Städte und Gemeinden stoppen.” Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln. “Und wir werden mit der größten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen”, sagte der Republikaner. Er warnte zugleich, das Land werde “aufhören zu existieren”, wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.

Trump bedient sich regelmäßig radikaler Rhetorik, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tut sich mit rassistischen Aussagen hervor und hetzt gegen Minderheiten. Erst kürzlich hatte er ausgerechnet mit dem Begriff “Blutbad”, das er in Michigan ins Zentrum seiner Rede stellte und in großen Lettern an seinem Stehpult zeigte, in anderem Zusammenhang für Aufsehen gesorgt.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ohio hatte der Ex-Präsident Mitte März darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren will. Er schob nach: “Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. (…) Es wird ein Blutbad für das Land sein.” Das schlug große Wellen. Trumps Wahlkampfteam wiegelte ab und bemühte die Argumentation, der 77-Jährige habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das “Blutbad”-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden. In Grand Rapids ging Trump auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein “Blutbad”.

Laut einer Ende Februar veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage bezeichnen 38 Prozent der befragten republikanischen Wähler und jeder fünfte unabhängige Wähler die Einwanderung als das wichtigste Thema in den USA.

Nach Aussagen von Experten begehen Menschen, die illegal in die USA gekommen sind, nicht häufiger Gewaltverbrechen als gebürtige US-Bürger. “Donald Trump bedient sich einer extremen Rhetorik, die Spaltung, Hass und Gewalt in unserem Land fördert”, sagte der Kommunikationsdirektor der Wahlkampagne Bidens, Michael Tyler, am Dienstag bereits vor Trumps Rede zu Journalisten. “Er ermutigt weiße Nationalisten und feuert das ekelhafte Verhalten der extremen Rechten an”, sagte Tyler.

Von: APA/dpa/Reuters

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

18 Kommentare auf "Trump hetzt gegen Migranten als “Tiere”"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
info
info
Universalgelehrter
29 Tage 18 Min

Dieser Mensch würde sogar hier aufgrund der Netiquette vom Diskurs ausgeschlossen, schlimm, dass die US-Gesellschaft das nicht schafft.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
28 Tage 22 h

davon bin ich nicht überzeugt!
teilweise liest man hier Sachen, die ganz eindeutig und weit unter der Gürtellinie angesetzt sind!
andererseits falle Kommentare der Zensur zum Opfer, die vielleicht nur der gerade zensierenden Person unsympatisch sind…

In meinen Augen gibt es hier einfach keine Linie!!!

N. G.
N. G.
Kinig
28 Tage 22 h

Selbstbewertung und ich sind uns einig. Hier wird nur schön umschrieben was Trump in den USA ausspricht. Der Gedanke dahinter ist bei Einigen der selbe! Warum findet Trump denn in Südtirol viele Freunde!?
Macht es diese Abartigkeit besser weils in ” hübscher Worte” verpackt und damit veröffentlicht wird?
Wer zwischen den Zeilen lesen kann, liest genau DAS!

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
28 Tage 21 h

@info
die netiquette gilt hier nicht für alle gleich…manche sind gleicher.

Faktenchecker
28 Tage 17 h

Es gibt hier nur eine rechte Linie.

Faktenchecker
28 Tage 17 h

NG Ach, bitte hör auf uns mit solchem Schwachsinn zu belästigen, Du intellektuelles Leichtgewicht. Trump hat in Südtirol viele Freunde, weil sie ebenso brillant und visionär sind wie er. Es ist einfach lächerlich zu behaupten, dass sie die gleichen Gedanken haben nur weil Du nichts verstehst. Vielleicht solltest Du mal anfangen zwischen den Zeilen zu denken, anstatt einfach nur Unsinn zu verbreiten. Und übrigens, hübsche Worte sind immer besser als Dein wirres Gestammel.

Hustinettenbaer
28 Tage 23 h

O.k., sein Opa war Bordellbetreiber und illegaler Auswanderer, um sich vor dem Wehrdienst zu drücken.
Wurde aus Bayern ausgewiesen.
Das schmerzt.

Aber es ist doch etwas übertrieben, ihn deswegen als “Tier” zu bezeichnen, das aus dem “Irrenhaus” (Bayern ? Frechheit !!!!) kam und in den USA unschuldige Menschen überfiel und tötete ?

(🤣🤣🤣)

Trump: Opa war Bordellbetreiber – Politik – DIE RHEINPFALZ
Hamburg: Skurrile historische Anekdote: Donald Trumps Großvater war Bordellbesitzer – FOCUS online

Frank
Frank
Universalgelehrter
28 Tage 21 h

Wobei, wenn man sich so manche Dokumentation über St. Pauli anschaut, scheint mir, die meisten Zuhälter dort sind gebildeter als Trump. Und das will etwas heißen. 😉
Offenbar ist doch etwas an der Theorie dran, daß Berufe der Vorfahren irgendwann in den Genpool der Nachkommen einfließen, Trumps Gossenjargon deutet darauf hin.

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
28 Tage 21 h

@Hustinettenbaer: dank der weltweit zunehmend ultrakonservativen Wähler sind offensichtlich genau das die Ingredentien für eine erfolgreiche politische Laufbahn. Der aktuelle Trump mit seinen traditionellen und puritanischen Familienwerten hat da lieber eine Beziehung zu einer Pornodarstellerin gesucht und wird sich wegen Schweigegeldzahlung mit Wahlkampfgeldern demnächst vor Gericht verantworten müssen….Seine Anhänger werden auch das als so zurechtbiegen, dass die heile Welt der erzkonservativen Werte wieder passt! Das machen die iranischen Mullahs und die afghanischen Taliban genauso: mit Härte gegenüber anderen vorgehen und sich selbst die ein anderes Leben gönnen!

Hustinettenbaer
28 Tage 20 h
@Frank @Selbstbewertung Ausländerhass ist ja schon grotesk. Völlig skurril wird´s, wenn Migranten Leute beleidigen, weil sie Migranten sind. Oder wie ein Chamäleon die Farbe wechseln: „Ich wurde ein zweites Mal, ein drittes Mal und ein viertes Mal angeklagt, und viele Leute sagten, dass die Schwarzen mich deshalb mögen, weil sie so schwer verletzt und diskriminiert wurden, und sich in mir wieder kennen.“ Und das funktioniert: “18 Prozent der schwarzen Wähler gaben laut CNN dem US-Präsidenten ihre Stimme – 5 Prozentpunkte mehr als noch vor vier Jahren. Bei den schwarzen Frauen konnte er seinen Stimmenanteil von 4 auf 8 Prozent sogar… Weiterlesen »
Doolin
Doolin
Kinig
28 Tage 20 h

@Frank
…gegen den 🏀 ist ein Puffdirektor ein Gentleman…

🤪

Frank
Frank
Universalgelehrter
28 Tage 19 h

@Doolin So ist es, die drücken sich meist gewählter aus. Zumindest heutzutage, zu Zeiten seines Großvaters mag das noch anders gewesen sein.

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
28 Tage 23 h

Ist hier in diesem Forum nicht viel anders. Erstaunlich ist nur, dass es zumeist die gleichen Menschen sind, die vehement für Recht und Ordnung eintreten und dabei selbst den schmalen Grat von verbaler Gewalt, Zündelei, Beleidigung, Erniedrigung bis hin zum Aufruf zu körperlicher Gewalt überschreiten. Manchmal habe ich vor diesen unfreundlichen Zeitgenossen mehr Angst als vor so manchem offiziell Kriminellen. Eine perverse Welt!

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
29 Tage 1 h

Ich frage mich,ob man Trump nicht in die geschlossene Psychiatrie einweisen sollte??

Neumi
Neumi
Kinig
28 Tage 23 h

Bald sind wir bei “Nur ein toter Einwanderer ist ein guter Einwanderer”.

Wenn er auf diese Weise gewinnt … dann muss ich ehrlich sagen, dass sie ihn verdient haben.
Leider aber leidet der Rest der Welt auch darunter.

N. G.
N. G.
Kinig
28 Tage 23 h

Nur weil sich in Europa, Italien, Südtirol Leute nicht auf diese Weise äußern kann man doch genau rauslesen was Trump ausspricht und was sie damit meinen.
Liest man jeden Tag!

Frank
Frank
Universalgelehrter
28 Tage 22 h

Zumindest bei uns in Deutschland sehe ich einen direkten Zusammenhang zwischen steigendem Zuspruch für die Parolen der Rechtspopulisten und den immer schlechteren Ergebnissen bei der Pisa Studie. Warum sollte das woanders, gerade auch in den USA, anders sein? Leute wie Trump und AfD Politiker zielen gerade auf diese Bevölkerungsgruppen, wo Nachdenken nicht unbedingt zu den Prämissen zählt, Parolen nachplappern ist für die Zielgruppe einfacher. Niedere Ängste schüten ist da ein probates Mittel.

nixischfix
nixischfix
Superredner
28 Tage 21 h

hoffe immer noch auf das Sprichwort: bellende Hunde beißen nicht! sollte das nicht zutreffen wird’s global schwierig..

wpDiscuz