Merz bei Trump im Oval Office

Trump nimmt Einladung nach Deutschland an

Donnerstag, 05. Juni 2025 | 21:49 Uhr

Von: APA/AFP/dpa

US-Präsident Donald Trump hat nach Worten von Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz eine von ihm ausgesprochene Einladung zu einem Besuch in Deutschland angenommen. “Die Teams werden nach einem Termin suchen”, sagte Merz nach einem Gespräch mit Trump im Weißen Haus in Washington in einem ARD-“Brennpunkt”. Weiters betonte Merz: “Wir haben heute ein Fundament gelegt für sehr gute persönliche, aber auch politisch zielführende Gespräche.”

Er reise nach Deutschland zurück “mit dem Gefühl, dass ich mit dem amerikanischen Präsidenten jemanden gewonnen habe, mit dem ich auf einer sehr persönlichen Ebene gut sprechen kann”. Es gebe viele Gemeinsamkeiten zwischen ihm und Trump, auch in der Karriere, die beide gemacht hätten zwischen Politik und Wirtschaft, sagte Merz. “Das bringt ja auch ein bisschen zusammen.”

Er kehre nach Deutschland zudem “mit dem Gefühl zurück, dass wir jederzeit telefonieren können, uns bald schon wiedersehen”. Merz bezog sich auf den G7-Gipfel in Kanada sowie den danach in Den Haag in den Niederlanden stattfindenden NATO-Gipfel. Man werde also “jetzt in kurzer Abfolge mehrere Gelegenheiten haben”, zu sprechen.

Kooperation in Handelsfragen

In Handelsfragen wurde laut Merz eine Kooperation beider Länder vereinbart. Berlin sei auch bereit, mehr Führungsverantwortung in Europa zu übernehmen, wenn es um die Zukunft von Handelsabkommen geht. Die sprunghafte Zollpolitik von Trump verunsichert auch die Exportnation Deutschland. Nach Angaben von Merz war der Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union beim Mittagessen beim US-Präsidenten ein ausführliches Thema.

Er habe versucht zu erläutern, wie die EU zustande gekommen und dass sie kein Angriff auf Amerika sei. “Wir wollen hier zu einer gemeinsamen Lösung kommen”, betonte Merz, der ergänzte, dass der US-Präsident eine Einigung im Handelsstreit wolle.

US-Truppen sollen in Deutschland bleiben

Zuvor hatte Trump erklärt, die in Deutschland stationierten US-Truppen vorerst im Land zu belassen. Wenn Berlin sie haben wolle, sei das “kein Problem”. Zwar sei der Unterhalt der Streitkräfte teuer, weil sie hoch bezahlt seien, aber die Beziehungen zu Deutschland seien wichtig, betonte Trump. Zuletzt hatte es Befürchtungen gegeben, die USA könnten ihre Streitkräfte abziehen.

Trump bezifferte die Zahl der US-Truppen in der Bundesrepublik auf 45.000. Das seien sehr viele Soldaten, betonte er. Das US-Verteidigungsministerium hatte ihre Zahl dagegen zuletzt mit knapp 35.000 angegeben. Größter US-Stützpunkt in Deutschland ist die Luftwaffenbasis Ramstein bei Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Weitere US-Stützpunkte sind in Stuttgart, Wiesbaden oder Grafenwöhr in Bayern.

Gastgeschenk zu Trumps deutschen Familienwurzeln

Merz hatte Trump eine Kopie der historischen Geburtsurkunde von dessen Großvater Friedrich als Geschenk mitgebracht. Dieser war 1869 in Kallstadt in der Pfalz geboren worden, später wanderte er in die USA aus und nannte sich Frederick. Der Kanzler übergab Trump das Dokument in einem goldenen Rahmen zu Beginn des Treffens im Oval Office.

Kommentare

Aktuell sind 14 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen