Deal - Trump und Starmer unterzeichneten Technologie-Partnerschaft

Trump und Starmer würdigen “besondere Beziehung”

Donnerstag, 18. September 2025 | 21:32 Uhr

Von: APA/AFP/Reuters

Die USA und Großbritannien haben zum Abschluss des Staatsbesuchs von Präsident Donald Trump am Donnerstag Einigkeit demonstriert und ihre “besondere Beziehung” gewürdigt. Dies betonten Trump und der britische Premierminister Keir Starmer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Differenzen bei Themen wie dem Gaza-Krieg wichen beide aus und feierten stattdessen milliardenschwere Investitionsabkommen.

Zuvor hatten die beiden ein US-Investitionspaket in Höhe von 150 Milliarden Pfund (umgerechnet 177 Milliarden Euro) für Großbritannien vorgestellt. Dies ist Teil eines umfassenderen Pakets von 250 Milliarden Pfund (295 Milliarden Euro), von dem nach offiziellen Angaben beide Seiten profitieren sollen.

“Wir haben die besondere Beziehung für eine neue Ära erneuert”, sagte Starmer. Trump nannte die Bande zwischen den beiden Ländern “unbezahlbar” und “unzerstörbar”. Zu den Vereinbarungen gehören ein Technologiepakt, in dessen Rahmen Microsoft, Nvidia und OpenAI umgerechnet 36,6 Milliarden Euro zusagten, sowie Investitionen des Finanzinvestors Blackstone in Höhe von 118 Milliarden Euro.

Die Investitionen sind Teil eines “Technologie-Wohlstandsabkommens”, das auch Vereinbarungen zur Zusammenarbeit im Atom- und Raumfahrtsektor umfasst. Der britische Pharmakonzern GSK kündigte im Gegenzug Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Dollar (25 Milliarden Euro) in den USA an. Medikamentenhersteller stehen unter dem Druck der US-Regierung, auch in den USA zu produzieren.

Trump fühlt sich von Putin im Stich gelassen

Bei außenpolitischen Themen zeigten sich jedoch Differenzen. Trump äußerte sich enttäuscht, dass der russische Präsident Wladimir Putin ihn “im Stich gelassen” habe. Er kritisierte erneut, dass europäische Staaten weiterhin russisches Öl kauften, da nur ein niedriger Ölpreis Moskau bestrafen würde. Auch bei der Anerkennung eines palästinensischen Staates, die Starmer in Aussicht gestellt hat, waren sich die beiden uneins. Trump bezeichnete dies jedoch als “eine unserer wenigen Meinungsverschiedenheiten”.

Fragen zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und den Verbindungen zu Starmers ehemaligem US-Botschafter Peter Mandelson wichen beide aus. “Ich kenne ihn eigentlich nicht”, sagte Trump zu Mandelson und verwies auf die Entscheidung des Premierministers. Starmer wiederholte, er habe gehandelt und Mandelson entlassen, nachdem neue Informationen ans Licht gekommen seien. In die Epstein-Affäre war auch der britische Prinz Andrew verwickelt. Trump pflegte in früheren Zeiten gute Kontakte zu dem wohlhabenden Finanzmanager Epstein, der Prominenten Frauen und auch minderjährige Mädchen zugeführt haben soll.

Politologin: “Ohne Amerika geht gar nichts”

Die transatlantischen Beziehungen seien nach wie vor sehr stark, hatte die britische Politologin Melanie Sully im “Ö1-Mittagsjournal” am Donnerstag gesagt. In dieser Beziehung sei Großbritannien eindeutig der Juniorpartner. Großbritannien brauche Commonwealth-Länder, Europa, wir brauchen die USA für Sicherheitspolitik und Verteidigungspolitik, meinte Sully. Starmer wisse, man braucht Donald Trump, man braucht Amerika, alleine könne man in Europa nichts zustande bringen, vor allem in der Ukraine-Frage derzeit. Man müsse stärker werden, “aber ohne Amerika geht gar nichts”, so Sully.

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