Ex-US-Präsident: "Ich habe die NATO stark gemacht"

Trump wies Kritik an NATO-Äußerung zurück

Dienstag, 13. Februar 2024 | 07:39 Uhr

Nach einem Sturm der Entrüstung angesichts seiner Äußerung, im Falle einer Wiederwahl säumige NATO-Bündnispartner nicht zu schützen, hat sich Ex-Präsident Donald Trump nun verteidigt. “Ich habe die NATO stark gemacht”, schrieb Trump am Montag im Onlinedienst Truth Social. “Als ich den 20 Ländern, die ihren (…) Anteil nicht bezahlt hatten, sagte, dass sie zahlen müssen, weil sie sonst keinen militärischen Schutz durch die USA erhalten, floss das Geld in Strömen”, meinte er.

Nachdem die USA so viele Jahre lang “die Rechnung bezahlt” hätten, sei dies “ein schöner Anblick” gewesen. “Aber jetzt, wo ich nicht mehr da bin, um zu sagen ‘Ihr müsst zahlen’, fangen sie wieder an”, fuhr der ehemalige Präsident fort.

Trump, der gute Chancen hat, bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Präsident Joe Biden anzutreten, hatte schon in seiner ersten Amtszeit europäischen NATO-Partnern vorgeworfen, zu wenig Geld in Verteidigung zu investieren und sich auf Kosten der USA beschützen zu lassen.

Am Samstag berichtete Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat South Carolina über ein nicht näher beschriebenes Treffen mit NATO-Partnern: “Einer der Präsidenten eines großen Landes stand auf und sagte: ‘Nun, Sir, wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden, werden Sie uns dann beschützen?'”. Trump erwiderte nach eigenen Angaben, in diesem Fall werde er das Land nicht beschützen und Russland sogar ermutigen mit ihm zu tun, “was immer sie wollen”.

Die Aussage hatte international für heftige Kritik gesorgt. US-Präsident Joe Biden nannte Trumps Worte “entsetzlich und gefährlich”. Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, “jegliche Relativierung der Beistandsgarantie der NATO ist unverantwortlich und gefährlich”.

Indes hat sich der CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter für eine Verdreifachung des Sondervermögens für die deutsche Bundeswehr ausgesprochen. “Eine Erhöhung des Sondervermögens für die Bundeswehr würde ich nicht ausschließen. Es ist ja völlig klar, dass wir eher 300 statt 100 Milliarden benötigen, damit die Bundeswehr kriegstüchtig wird”, sagte Kiesewetter der “Süddeutschen Zeitung” laut Vorabbericht der Dienstagsausgabe. Es müsse aber eine Zweckentfremdung des Geldes zum Stopfen von Haushaltslöchern ausgeschlossen werden. Zudem müsse parallel ein dauerhafter Verteidigungshaushalt von mindestens zwei Prozent der Wirtschaftskraft erreicht werden. Das gehe allerdings “nur mit Umpriorisierung und mit klaren strukturellen Reformen”, so der CDU-Politiker.

Der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz sagte dem Blatt, die Ausgaben für Verteidigung und Zivilschutz sollten wegen der Unsicherheiten in den USA und wegen der Bedrohung durch Russland dauerhaft von der Schuldenbremse im Grundgesetz ausgenommen werden. Deutschland müsse dringend in den Zivil- und Katastrophenschutz investieren und brauche viel mehr Cyberabwehr, Bunker, mobile Operationssäle und Lazarettversorgung.

Von: APA/AFP/Reuters

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 15 Tage

…der orange 🏀 Dodel wirkt geistig umnachtet…den Amis gfällts…

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 15 Tage

Nun, wrnn er damit meint, dass alke Bündnispartner ihren Teil beizutragen haben, dann hat er sogar Recht nur, so wars nicht gemeint!
Sich für Lau von den US Amerikanern verteidigen zu lassen und selbst nichts zu investieren, wie es Deutschland seit Jahrzehnten getan hat ist nicht nur frech sonder Ausnutzung auf Kosten Anderer. Übrigens, Italien auch!

Paula
Paula
Superredner
2 Monate 15 Tage

Den Stoff, den der sich reinzieht möchte ich nicht haben.
Der scheint das Hirn musig zu machen.

Neumi
Neumi
Kinig
2 Monate 15 Tage

Man möchte fast meinen, dass er glaubt, was er da von sich gibt.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
2 Monate 15 Tage

Ich denke auch, dass er so von sich überzeugt ist, dass sich für ihn diese Frage gar nicht stellt, weil es in seinen Augen ja ein “Fakt” ist.
Andererseits spricht er ja nur das aus, was eine anscheinende Mehrheit der Amerikaner hören will…
Das ist ja das wirklich traurige daran – nämlich, dass ihm soviele zuhören und ihm nachrennen…

Faktenchecker
2 Monate 15 Tage

Die USA waren bis jetzt die einzigsten die um Hilfe nach §5 gebeten haben.

Faktenchecker
2 Monate 15 Tage

@ aurelius
oldenauer
krokodilstraene

Nur für Euch Trolle:

” Terroranschläge am 11. September 2001
Zum ersten und bisher einzigen Mal wurde der Bündnisfall[8][9] vom NATO-Rat am 12. September 2001 als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon ausgerufen, mit der Einschränkung: „sofern die Terrorangriffe von außen gegen die USA gerichtet waren“. Beschlossen wurde der Bündnisfall durch den NATO-Rat erst am 2. Oktober[10]. Zuvor hatte die US-Regierung Beweise vorgelegt, die einen bewaffneten Angriff der al-Qaida auf die USA belegen sollten. ”
,
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnisfall#Terroranschl%C3%A4ge_am_11._September_2001

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
2 Monate 15 Tage

Ich muss ehrlich sagen ich war auch einmal für Trump als Alternative gerade weil man als Politiker nicht immer absolut politisch korrekt sein sollte. Es verleiht Authentizität . Mittlerweile finde ich Trump nur mehr peinlich.

ebbi
ebbi
Kinig
2 Monate 15 Tage

Diese Person ist schrecklich und eine Gefahr für die ganze Welt. Aber was die Beitragszahlungen angeht, hat er Recht. Die Mitgliedsstaaten sollen ihren Beitrag zum Nato-Budget beitragen.

Aurelius
Aurelius
Kinig
2 Monate 15 Tage

Trump for Präsident

Sosonadann
Sosonadann
Superredner
2 Monate 15 Tage

Der eigentliche Skandal ist dieser Halbsatz: “… und Russland sogar ermutigen mit ihm zu tun, was immer sie wollen.”

Wer so hasserfüllt gegenüber seinen Partnern ist, gehört nicht in ein Präsidentenamt!

Aber man sieht ja, nicht einmal für die Anstiftung das Kapitol zu stürmen, kriegt man ihn dran!

Oracle
Oracle
Kinig
2 Monate 15 Tage

Der hat nicht alle Tassen im Schrank und wäre sicher auch gerne Diktator, so wie er sich da verhält. Die Amis haben leider wenig Wahlmöglichkeiten, ein seniler vergesslicher und ein äusserst radikaler Spinner… in der Hoffung, dass vielleicht doch die Dame das Rennen macht…

Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 15 Tage

…wie .an sieht, der 🏀 hat viele Bewunderer in Südtirol…

🤪

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
2 Monate 15 Tage

Die USA haben noch nie die Interessen Europas verteidigt das ist nichts Neues.

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