Nachbesserung bei KI-Inhalten nötig

Unterberger begrüßt Alterskontrolle für Pornos im Netz

Mittwoch, 12. November 2025 | 10:54 Uhr

Von: mk

Rom – Seit heutigen 12. November tritt die Maßnahme der italienischen Kommunikations- und Medienaufsichtsbehörde AGCOM in Kraft, die eine Alterskontrolle für den Zugang zu 48 pornografischen Websites einführt. „Ein Schritt in die richtige Richtung zum Schutz von Minderjährigen und für eine gesunde sexuelle und emotionale Entwicklung“, erklärt die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.

Laut einer Studie des CNR ist der Pornokonsum unter Jugendlichen in Italien sehr verbreitet: 46,2 Prozent der männlichen und 8,4 Prozent der weiblichen Jugendlichen konsumieren regelmäßig pornografische Inhalte.

„Ein so früher Kontakt – in einer entscheidenden Phase der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung – kann zu einer verzerrten Wahrnehmung emotionaler und sexueller Beziehungen führen. Meist erscheint der Mann als dominierend und die Frau wird auf ein Objekt männlichen Begehrens reduziert“, erklärt Unterberger.

Die Entscheidung der AGCOM, mit der eine im sogenannten Caivano Dekret eingeführte Vorschrift umgesetzt wird, sieht ein Altersbestimmungssystem vor, das die Anonymität der NutzerInnen wahrt und zugleich den Schutz Minderjähriger stärkt. Zertifizierte Unternehmen (sogenannte Identity Provider) überprüfen dabei die Volljährigkeit und stellen ein anonymes digitales Zertifikat aus.

Die Betreiber pornografischer Websites erhalten dadurch lediglich eine Bestätigung der Volljährigkeit ohne Zugriff auf persönliche Daten. So werden sowohl die Privatsphäre der Nutzer gewahrt als auch Minderjährige wirksam vom Zugriff ausgeschlossen.

„Der Schutz von Minderjährigen muss jedoch Hand in Hand mit dem Kampf gegen alle neuen Formen digitaler Gewalt gehen, angefangen bei gefälschten Videos, die mit künstlicher Intelligenz erstellt wurden und ahnungslose Frauen und Mädchen als Protagonistinnen pornografischer Inhalte zeigen“, so Unterberger.

Ein Phänomen drohe sich zu einer echten Notsituation zu entwickeln: Laut einer von Deeptrace Labs veröffentlichten Studie ist die Zahl der online verfügbaren Deepfake-Videos zwischen 2018 und 2023 um 900 Prozent gestiegen. Darüber hinaus wurden 96 Prozent des im Jahr 2023 mit Hilfe von KI-produzierten Materials, für rechtswidrige Zwecke verwendet, darunter auch nicht autorisiertes pornografisches Material.

„Aus diesem Grund muss die kürzlich eingeführte Strafbarkeit von Deepfakes erschwerende Umstände für Fällen vorsehen bei denen die illegale Manipulation Minderjährige betrifft. Sanktionsmechanismen sind zudem für jene Plattformen erforderlich, die solche hochgeladenen Inhalte nicht überwachen und sofort für die Lösung sorgen. Vor allem brauchen wir aber ein Gesetz zur digitalen Identität, das in bestimmten Fällen die Anonymität im Internet einschränkt und es ermöglicht, die Täter solcher Straftaten sofort zu identifizieren und zu bestrafen“, fordert Unterberger.

Bezirk: Bozen

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