Stellungnahme zum "Tag der Erde"

Unterberger: “Die Krise als Chance sehen”

Mittwoch, 22. April 2020 | 19:30 Uhr

Bozen – „Die derzeitige Krise ist ein guter Anlass, unser Verhältnis zu unserem Planeten zu überdenken – zur Umwelt und zu den Tieren. Die Krise muss als Chance gesehen werden, Dinge zu verändern, die sich negativ entwickelt haben. Beginnen kann man bei unserer Beziehung zu den Tieren und den verschiedenen Formen deren Ausbeutung, nicht zuletzt um die Entstehung  neuer Pandemien zu vermeiden.“ Dies teilt SVP-Senatorin Julia Unterberger anlässlich des 50. Internationalen Tages der Erde in einer Aussendung mit.

„Mittlerweile kennen alle die so genannten Wet Markets in Asien, auf welchen alle möglichen Wildtiere, aber auch Hunde und Katzen unter grausamen Bedingungen gehalten werden, um sie dann vor den Augen der Käufer zu schlachten. Covid19 ist nicht das erste Virus, das von diesen sogenannten blutnassen Märkten ausgegangen ist – es ist lediglich das jüngste und das gefährlichste. Leider öffnen die Wet Markets schon wieder ihre Tore und auch Europa muss sich dafür einsetzen dass sie dauerhaft verboten werden. Es ist jedoch falsch, den erhobenen Zeigefinger nur gegen Asien zu richten: Denn auch unser Umgang mit Tieren lässt zu wünschen übrig”, so Unterberger.

„Die Massentieraufzucht  in Europa ist zu einer regelrechten, industriellen Produktion geworden, bei welcher das Tier im Namen der Profitmaximierung gezwungen wird, auf immer engerem Raum dahinzuvegetieren. Um Krankheiten der Tiere zu vermeiden wird kurzerhand  auf Antibiotika zurückgegriffen, das dann in unserer Nahrung landet. Und um das Futter für die Massenaufzucht zu sichern, werden riesige Waldflächen, eigentlich die ‘grüne Lunge’ unseres Planeten, zerstört und dort Soja und Mais angepflanzt. Eine solche Behandlung der Tiere ist nicht nur ethisch nicht vertretbar, sondern auch ein Problem für die Gesundheit jener Menschen, die mit Antibiotika belastetes Fleisch verzehren. Wenn ein ganzes Kalb um zehn Euro verkauft wird, dann stimmt einfach etwas nicht. Auch von den Massentierhaltungen in unseren Regionen sind bereits Epidemien, wie etwa der Rinderwahnn oder die Schweinegrippe, ausgegangen, bei denen , wie bei Corona ein Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen ist. In allen Fällen ist die Epidemie das Resultat der grausamen Ausbeutung von Tieren. Die Europäische Union hat schon lange darauf aufmerksam gemacht, dass Tiere fühlende Lebewesen sind. Mit dem Vertrag von Lissabon haben sich die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, auch bei jenen Tieren, die für den Verzehr bestimmt sind, unnötiges Leid zu vermeiden“, schreibt die SVP-Senatorin.

„Ich frage mich, wie diese Grundsätze mit der Ausbeutung der Tiere in den Massentierhaltungen vereinbar sind – oder auch mit dem Transport lebender Tiere über tausende von  Kilometern, um dann in Nordafrika grausamen Schlachtungen, gemäß ortstypischen Riten, unterzogen zu werden. Wenn wir unseren Planeten retten wollen, dann braucht es ein grundlegendes Umdenken in vieler Hinsicht, auch im Umgang mit Tieren: Die Massentierhaltung ist ein nicht zu rechtfertigendes Leid für Tiere – sie stellt die Qualität unserer Lebensmittel in Frage und gefährdet unsere Gesundheit. Bleibt zu hoffen ,dass die derzeitige Krise der Stein des Anstoßes ist ,um bestimmte Produktionskreisläufe und Wirtschaftsmodelle zu überdenken”, so Unterberger.

Von: luk

Bezirk: Bozen