Von: mk
Bozen – Die jüngsten Daten zur Lebensqualität in Südtirol sind grundsätzlich positiv, wären da nicht die Punkte die Frauen betreffen – nämlich deren Einschränkung bei der Stellung im gesellschaftlichen und bei der Beteiligung am politischen Leben. Dies erklärt zumindest SVP-Senatorin Julia Unterberger in einer Aussendung.
„Auffallend sind die Unterschiede bei der Entlohnung und bei der Beschäftigungsquote, ebenso bei der Zahl der Unternehmerinnen und bei Frauen in Führungspositionen. Es liegt auf der Hand, dass es trotz wirtschaftlichem und sozialem Wohlstand noch nicht gelungen ist, die tatsächliche Gleichstellung voranzubringen. Es braucht konkrete Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen und die Aufteilung von familiären Pflichten zwischen den Lebenspartnern zu fördern. Es müssen aber auch wirksamere Maßnahmen für das weibliche Unternehmertum und für den Zugang von Frauen zu Entscheidungspositionen geschaffen werden“, so die Senatorin.
Eine wichtige diesbezügliche Maßnahme wäre laut Unterberger die Einführung der „doppelten Geschlechterpräferenz“ im Südtiroler Wahlgesetz. Der Blickwinkel und die Mitarbeit von Frauen in der Politik seien von grundlegender Bedeutung, vor allem wenn es darum gehe, die Probleme der Frauen in Angriff zu nehmen. Dies habe die jüngste gemeinsame Initiative der Ministerinnen der italienischen Regierung gegen häusliche Gewalt deutlich gezeigt.
„Wir gehören zu den wenigen Provinzen in Italien, bei denen die ‚doppelte Geschlechterpräferenz‘ nicht vorgesehen ist. Das ist nicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie ein sehr wirksames Mittel wäre und die Politik angeblich alles unternehmen möchte um die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu eliminieren. In Italien, aber, wie die Daten gezeigt haben, auch in Südtirol, ist noch ein langer Weg zur Gleichstellung der Geschlechter zu beschreiten. Darum muss die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen”, so Unterberger.