Dritter Monat Elternurlaub nur für Väter

Unterberger will Anreize für Stay-at-home Väter schaffen

Donnerstag, 07. November 2024 | 14:49 Uhr

Von: Ivd

Rom – “Ich stimme dem Vorschlag von INPS-Präsident Fava zu: Der dritte Monat des Elternurlaubs, wie er im Haushaltsgesetz mit 80 Prozent Entgelt eingeführt werden soll, sollte ausschließlich den Vätern vorbehalten sein. Damit sollen Anreize für eine stärkere Beteiligung der Väter an der Familienarbeit geschaffen und gleichzeitig verhindert werden, dass Frauen durch eine längere Abwesenheit vom Arbeitsplatz benachteiligt werden“, so die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger, in einer Mitteilung.

„Laut den Daten der Beobachtungsstelle für soziale Unternehmen widmen 32,1 Prozent der Frauen, aber nur 7,2 Prozent der Männer im Alter von 25 bis 49 Jahren mehr als 50 Stunden pro Woche der Kinderbetreuung. Das bedeutet, dass die Familienarbeit nahezu ausschließlich auf den Schultern der Frauen lastet, was auch die Zahlen zum Elternurlaub belegen. Im Jahr 2022 betrug der Anteil der männlichen Antragsteller lediglich 22 Prozent, während 78 Prozent der Anträge von Frauen gestellt wurden. Eine der Ursachen sind auch die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern: um die Auswirkungen auf das Familienbudget, insbesondere in den Monaten des Elternurlaubs, die nur zu 30 Prozent vergütet werden, abzumildern, wird oft die Arbeit der Frauen, die in der Regel ein geringeres Einkommen haben, zurückgestellt”, so Unterberger.

Sie führt fort: “Dieser Trend muss umgekehrt werden: Um die Karrierewege der Frauen zu schützen, muss ein Mechanismus geschaffen werden, der zu einer gerechten Aufteilung der Familienarbeit zwischen Vater und Mutter führt.”

“Genau das haben die nordeuropäischen Länder erreicht, indem sie Vätern, die einen erheblichen Teil der für das Paar vorgesehenen Monate in Anspruch nehmen, zusätzlichen Elternurlaub mit hoher Bezahlung gewähren. Mit diesen Maßnahmen ist es ihnen gelungen, die Erwerbstätigkeit von Frauen auf über 70 Prozent zu steigern und die weibliche Fertilität auf durchschnittlich fast zwei Kinder pro Frau zu erhöhen.”

Unterberger abschließend: “Der Vorschlag des INPS geht in die richtige Richtung: Er würde den Staat wahrscheinlich sogar weniger kosten, und die eingesparten Mittel könnten genutzt werden, um einen vierten Monat mit 80 Prozent Bezahlung einzuführen – zumindest für bestimmte Arbeitnehmerkategorien.“

Bezirk: Bozen

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