Von: mk
Meran – Merans neue Bürgermeisterin Katharina Zeller ist offenbar zur Zielscheibe von Hasskommentaren im Internet geworden. Die Kommentare waren in den vergangenen Tagen auf sozialen Medien gepostet worden. Konkret handelt es sich um Beschimpfungen auf niedrigstem Niveau – bis hin zu Todeswünschen.
Zeller hat selbst auf die Situation aufmerksam gemacht, um das Problem öffentlich zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Falls Zeller beschließt, die Ordnungskräfte einzuschalten, hätte dies für die Urheber der Kommentare unter Umständen auch strafrechtliche Konsequenzen.
Hass ist bekanntlich keine Meinung und Kommentare im Internet stehen nicht im luftleeren Raum, sondern es handelt sich um Äußerungen in der Öffentlichkeit. Wer andere verleumdet, beleidigt oder bedroht, riskiert eine Anklage vor Gericht.
Die Bürgermeisterin selbst nimmt die Situation mit einer gewissen Prise an Ironie. Gleichzeitig verweist sie auf die Schwere der Äußerungen – und weist politische Gegner in die Schranken. Wörtlich schreibt Zeller auf Facebook:
Ein kleines „Best of“ der Hasskommentare, die seit Wochen meine Social-Media-Profile fluten.
Es ist beeindruckend – und stimmt nicht gerade zuversichtlich –, mit wie viel Wut, Ignoranz und Aggression manche Menschen durchs Netz ziehen.
Einige dieser zahnlosen Tastaturtiger können sich glücklich schätzen, dass ich meine Energie lieber in die Arbeit für unsere Stadt stecke als rechtliche Schritte einzuleiten – obwohl das bei manchem Kommentar durchaus angebracht wäre.
Wirklich bedenklich wird es aber, wenn diese Dynamik auch noch bewusst befeuert wird. Gewisse Parteien geben sich große Mühe, die Lage weiter anzuheizen. Politische Verantwortung sieht für mich anders aus.
Urzì stellt Zeller auf eine Stufe mit ihren Haters
Auch der regionale Koordinator von Fratelli d’Italia Alessandro Urzì hat sich zu Wort gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, legt er noch einen Scheit nach und stellt Zeller auf dieselbe Stufe wie ihre Hater im Netz.
Konkret wirft der FdI-Abgeordnete Zeller vor, Hass gegen seine Partei zu schüren. Als „Beweis“ veröffentlichte er einen Kommentar der Bürgermeisterin zum Austritt von Gemeinderätin Ilenia Nero aus der Fraktion von Fratello d’Italia. “Du hast dich entschieden, dich von denen zu lösen, die weiterhin Hass und Spaltung schüren”, hatte Zeller erklärt.
Laut Urzì verfalle die Bürgermeisterin in dieselbe Art der Kommunikation wie ihre Hater, indem sie im Netz öffentlich gegen Fratelli d’Italia hetze. „Die Nutzung des (institutionellen) Profils der Bürgermeisterin, um eine ganze, demokratisch gewählte Fraktion in Meran anzugreifen, die demokratisch in den Gemeinderat gewählt wurde, ist schockierend“, erklärte Urzì laut Ansa.
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