US-Vizepräsidentin Harris bei Gedenkfeier in New York

USA gedenken der Terroranschläge vom 11. September

Montag, 11. September 2023 | 23:39 Uhr

Von: APA/dpa

22 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben die Menschen in den USA am Montag mit zahlreichen Veranstaltungen der Opfer gedacht. US-Präsident Joe Biden nutzte das Gedenken für einen Aufruf zur Einigkeit im Land. “Wir dürfen dieses Gefühl der nationalen Einheit niemals verlieren”, sagte Biden am Montag (Ortszeit) auf einem Militärstützpunkt im Bundesstaat Alaska bei einer Gedenkveranstaltung zum 22. Jahrestag der Anschläge.

Die Attacke habe das Land damals zusammengeschweißt. “Lasst uns den 11. September ehren, indem wir unseren Glauben ineinander erneuern”, mahnte Biden. “Lasst uns daran erinnern, wer wir als Nation sind.”

Bei einer Gedenkfeier in New York lasen Angehörige die Namen der rund 3.000 bei den Anschlägen ums Leben gekommenen Menschen vor. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris und New Yorks Bürgermeister Eric Adams nahmen an der Veranstaltung teil.

Am 11. September 2001 waren bei dem bisher schlimmsten Anschlag in der Geschichte des Terrorismus rund 3.000 Menschen getötet worden. Die Terroristen hatten damals vier Flugzeuge gekapert. Nachdem sie American-Airlines-Flug 11 in den Nordturm des World Trade Centers gesteuert hatten, flog kurze Zeit später ein weiteres Flugzeug in den Südturm. American-Airlines-Flug 77 lenkten die Angreifer in das Verteidigungsministerium nahe Washington. Eine vierte Maschine stürzte in Shanksville in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand gegen die Entführer geleistet hatten. Welches Ziel die Entführer mit der vierten Maschine hatten, ist bis heute unklar.

Auch am Pentagon und an der Absturzstelle in Pennsylvania fanden am Montag Trauerveranstaltungen statt. First Lady Jill Biden wollte am Nachmittag (Ortszeit) am Pentagon einen Kranz niederlegen. Der Mann von Vizepräsidentin Harris, Doug Emhoff, wiederum wollte in Shanksville an einem Gedenken teilnehmen.

Präsident Biden rief angesichts der großen politischen Spaltung im Land dazu auf, sich auf den Zusammenhalt von damals zu besinnen. “Es ist wichtiger denn je, dass wir uns vereinen rund um das Prinzip der amerikanischen Demokratie, unabhängig von unserem politischen Hintergrund”, sagte der Demokrat. Das Land dürfe nicht der sinnlosen Politik der Unterschiede und der Spaltung erliegen und sich durch kleinliche Auseinandersetzungen auseinanderreißen lassen. “Wir müssen weiter zusammenhalten.”

US-Außenminister Antony Blinken mahnte: “Das Gedenken an diejenigen, die am 11. September ums Leben kamen, erinnert uns daran, warum wir weiterhin gegen diejenigen kämpfen müssen, die Terroranschläge begehen.” In den Jahren seit der Attacke hätten die USA gemeinsamen mit Partnern aus aller Welt versucht, der Geißel des Terrorismus ein Ende zu setzen. Das täten die Vereinigten Staaten auch weiter.

Die USA waren nach den Anschlägen vom 11. September in den “Krieg gegen den Terror” gezogen. Dem Einmarsch in Afghanistan folgte 2003 der Krieg im Irak, dessen Auswirkungen letztlich auch die Gründung der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) begünstigten. Der Drahtzieher der Anschläge, Osama bin Laden, war 2011 nach langer Suche von US-Spezialeinheiten getötet worden.