Von: mk
Bozen – 22,8 Millionen Euro für sechs Millionen weitere Tests werden vom Südtiroler Sanitätsbetrieb ausgegeben. Dies geht aus der Antwort auf eine Landtagsanfrage des Abgeordneten Dr. Franz Ploner (Team K) hervor.
“Die Einführung des Coronapasses und der gleichzeitige rasche Fortschritt der Impfkampagne, sowie das Ende des Schuljahres, werden die Nachfrage nach diesen Tests verringern. Es macht also absolut keinen Sinn, derart große Summen für weitere Tests zu investieren, wenn es gleichzeitig in anderen wichtigen Bereichen, angefangen bei der Schule, zwangsläufig zu Kürzungen kommt”, betont Dr. Franz Ploner.
Das Team K hat von Sanitätslandesrat Thomas Widmann genaue Zahlen eingefordert. Zwischen März und April hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb 2,4 Millionen Nasenflügeltests für knapp acht Millionen erworben. Anfang Mai kamen für fast 22 Millionen Euro nochmals sechs Millionen Tests hinzu, die den Bedarf von Mai bis Oktober decken sollen. Anfang dieser Woche folgte nun der nächste Deal: Bis November sollen weitere sechs Millionen Tests für eine Summe von 22,8 Millionen Euro angekauft werden. Zum Vergleich zu wurden im gesamten Pandemie-Jahr 2020 PCR-, Antigen- und Antikörpertests im Wert von “nur” zwölf Millionen Euro angekauft.
“Bereits vorige Woche hatten wir uns gegen die Entscheidung des Südtiroler Landtags ausgesprochen, die Kosten für die Tests für Touristen und landwirtschaftliche Saisonarbeiter zu übernehmen. Aus den Antworten auf unsere Anfragen und durch einen Blick auf die jüngsten Beschlüsse der Landesregierung ist erkennbar, dass die Landesregierung die Richtung nicht geändert hat und den Kauf zusätzlicher Nasentests in Erwägung zieht. Es wäre sinnvoller, diese Mittel für Menschen, die jetzt monatelang ohne Arbeit waren oder für den Schulbereich zu verwenden, der als Erster Kürzungen erfahren hat. Am Ende werden für die Hotels und die Touristen die Test keine so wichtige Rolle mehr spielen”, betont Dr. Franz Ploner.
Die schnelle Testung durch Nasenflügeltests sei sehr wichtig gewesen und habe eine zentrale Rolle gespielt. Die Anschaffungen des Sanitätsbetriebes jetzt und in Zukunft müssten gut durchdacht sein, um unnötige Ankäufe zu vermeiden, so das Team K abschließend.