Neue gegenseitige Angriffe zwischen Indien und Pakistan

Trump kündigt Feuerpause zwischen Indien und Pakistan an

Samstag, 10. Mai 2025 | 14:20 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Indien und Pakistan haben sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump auf eine vollständige und sofortige Feuerpause verständigt. Er freue sich, dies bekannt zu geben, erklärte Trump am Samstag. Vorausgegangen sei eine lange Verhandlungsnacht, in der die US-Regierung die Vermittlerrolle übernommen habe, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Der pakistanische Außenminister Ishaq Dar bestätigte dies auf X und schrieb, die Feuerpause trete sofort in Kraft.

Zuvor waren bei teils heftigen Feuergefechten entlang der militärischen Kontrolllinie in der Himalaya-Region Kaschmir erneut Menschen gestorben und verletzt worden. Ein Sprecher der Nationalen Katastrophenbehörde teilte mit, dass im pakistanisch verwalteten Teil von Kaschmir in der Nacht zehn Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden seien. Angaben zu Toten oder Verletzten im indisch verwalteten Teil gab es zunächst nicht.

Indien erklärte am Samstag, das pakistanische Militär verstärke seine Truppen entlang der gemeinsamen Grenze. Eine Mitteilung des pakistanischen Militärs, wonach die Nationale Kommandobehörde mit der Kontrollgewalt über die Atomwaffen einberufen worden sei, wies Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif zurück.

Indien und Pakistan beschossen sich gegenseitig

Nach pakistanischen Angaben feuerte Indien am frühen Samstagmorgen Raketen auf drei Luftwaffenstützpunkte ab. “Indien hat mit seinen Flugzeugen Luft-Boden-Raketen abgeschossen. Die Stützpunkte Nur Khan, Mureed und Shorkot wurden zu Zielen”, sagte ein Sprecher des pakistanischen Militärs. Die Flugabwehr habe jedoch die meisten Raketen abgefangen. Einer der Luftwaffenstützpunkte befindet sich in der Garnisonsstadt Rawalpindi in der Nähe der Hauptstadt Islamabad, die beiden anderen in der östlichen Provinz Punjab, die an Indien grenzt.

Das indische Militär teilte mit, es habe mehrere pakistanische Drohnenangriffe entlang der Grenze im Westen Indiens abgewehrt. “Pakistans unverhohlener Versuch, Indiens Souveränität zu verletzen und Zivilisten zu gefährden, ist inakzeptabel. Die indische Armee wird die Pläne des Feindes vereiteln”, schrieb das Militär auf der Plattform X. Eine Militärsprecherin sagte, es sei beobachtet worden, dass die pakistanische Armee ihre Truppen in vorgelagerte Gebiete verlege. Das deute auf eine offensive Absicht hin, die Situation weiter zu eskalieren. “Die indischen Streitkräfte befinden sich weiterhin in hoher Einsatzbereitschaft”, fügte sie hinzu. “Sie bekräftigen ihre Verpflichtung zur Nichteskalation, sofern dies vom pakistanischen Militär erwidert wird.”

Das pakistanische Militär zerstörte indes nach eigenen Angaben ein Luftabwehrsystem in Indien mit Hyperschallraketen. Der Angriff sei in der Stadt Adampur im indischen Bundesstaat Punjab erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Die Angaben konnten nicht verifiziert werden. Laut indischen Medien bestritt das Militär die Darstellung aus Pakistan sogar ausdrücklich. Hyperschallraketen gelten als besonders gefährlich, weil sie wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit schwer von Raketenabwehrsystemen abzufangen sind.

Seit 1947 drei Krieg um Kaschmir

Um Kaschmir haben das mehrheitlich hinduistische Indien und das überwiegend muslimische Pakistan seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 bereits zwei ihrer drei Kriege geführt. Beide Länder beanspruchen die Region im Himalaya vollständig für sich, sie kontrollieren jedoch jeweils nur einen Teil davon.

Der jüngsten Eskalation geht ein Anschlag am 22. April im indischen Teil Kaschmirs voraus, bei dem 26 Menschen getötet wurden. Indien macht dafür muslimische Extremisten mit Verbindungen nach Pakistan verantwortlich. Pakistan bestreitet eine Verwicklung.

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