Von: luk
Brüssel – Nach der Öffnung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Anfang letzter Woche war das Wolfsmanagement heute Thema im EU-Parlament. In der Debatte mit Kommissarin Mairead McGuinness hat der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann dabei eine Änderung der entsprechenden EU-Richtlinie gefordert. „Der Schutzstatus des Wolfs ist zu ändern und die Zeit reif, den Mitgliedstaaten und den Ländern sehr viel mehr Spielraum im Wolfsmanagement einzuräumen“, so Dorfmann.
Seit Jahren macht sich der Südtiroler Europaparlamentarier für eine Lockerung des geltenden rigiden Schutzes der Wölfe in Europa stark. „Dieser Schutz war notwendig, solange der Wolf vom Aussterben bedroht war, heute hat sich die Population in vielen europäischen Regionen aber nicht nur erholt, sondern ist zum Problem für Mensch und Tier geworden“, so Dorfmann heute. Vor allem die traditionelle Almwirtschaft in den Alpenländern sei durch das Überhandnehmen der Raubtiere in Gefahr. „Wölfe und Wolfshybriden rütteln an einem essentiellen Standbein der Berglandwirtschaft“, erklärte Dorfmann heute gegenüber der Kommissarin.
Gerade weil sich der Südtiroler EU-Parlamentarier bereits seit Jahren in der Wolfsfrage engagiert, kam ihm heute das Recht zu, in der Debatte mit der Kommissarin als erster Abgeordneter das Wort zu ergreifen. Dorfmann erinnerte in seiner Wortmeldung an die Vorgabe der EU-Kommissionspräsidentin, die Wolfspopulation zu erheben und darauf aufbauend Änderungen am Schutzstatus durchzusetzen. „Die Aussagen von Ursula von der Leyen zeigen deutlich, dass unsere Informations- und Sensibilisierungsarbeit der letzten Monate Früchte trägt und endlich Bewegung in die Debatte kommt“, so Dorfmann.
Diese Bewegung dürfe nun nicht gebremst werden, weshalb Herbert Dorfmann den EU-Umweltkommissar aufgefordert hat, die Vorgaben der Kommissionspräsidentin umgehend umzusetzen. „Die Erhebung der Population ist dabei nur ein erster Schritt, bei dem es aber nicht bleiben darf“, so Dorfmann. „Vielmehr wird die Erhebung zeigen, dass der Wolf in vielen Gebieten nicht mehr gefährdet und der Schutzstatus deshalb zu lockern ist.“ Es liege auch an der Kommission, diese Entwicklung nachzuvollziehen und eine Änderung der entsprechenden EU-Richtlinie voranzutreiben, so der heutige Appell Dorfmanns.