Von: mk
Bozen – Vermehrte Tierrisse landauf, landab, ohne dass die Landesregierung die neuen gesetzlichen Möglichkeiten zur Entnahme von Wölfen zur Anwendung bringt, führen bei betroffenen Bauern und Tierzüchtern zu großem Unverständnis, Unmut und Ärger. Dies betonen die drei bäuerlichen SVP-Abgeordneten Sepp Noggler, Franz Locher und Manfred Vallazza fordern die Landesregierung schnellstens zum Handeln auf. In der Nachbarprovinz seien bereits erste Abschüsse mittels Verordnung freigegeben worden.
„Gesetz ist in Kraft, aber es passiert nichts“
Im Juni hat der Südtiroler Landtag den Gesetzentwurf zu Weideschutzgebieten und zu Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen genehmigt. Mit dem neuen Gesetz wird unter anderem der Landeshauptmann ermächtigt, unter bestimmten Voraussetzungen gezielte Maßnahmen zur Entnahme von Problemwölfen zu ergreifen – dies auch im Dringlichkeitswege.
„Das lang ersehnte Gesetz ist bereits in Kraft. In der Zwischenzeit sind wieder knapp zwei Monate vergangen und fast täglich werden Tierrisse landauf und landab verzeichnet. Allein es passiert nichts. So kann es nicht mehr weitergehen. Das Unverständnis, der Unmut und die Enttäuschung bei betroffenen Bauern und Tierzüchtern wird verständlicherweise von Tag zu Tag größer“, beklagt Sepp Noggler.
„Es muss endlich etwas geschehen. Wir können nicht weiter zuschauen. Unsere Nachbarn in Trient machen es uns vor. Dort hat der Landeshauptmann erst kürzlich die ersten Abschüsse von Problemwölfen freigegeben und dies mit dem Plazet der staatlichen Umweltschutzbehörde ISPRA. Auch das Verwaltungsgericht Trient hat Rekurse von Tierschutzvereinen abgelehnt. Jetzt ist rasches Handeln erforderlich“, so die Abgeordneten Locher und Vallazza.
„Auch wenn die entsprechenden Durchführungsbestimmungen in Südtirol noch nicht erlassen worden sind, können nicht nur in Trient, sondern auch in unserem Land unter Einhaltung der vorgeschriebenen Vorgehensweise Abschüsse getätigt werden. Die Zeit ist mehr als überreif. So kann es und darf es nicht mehr weitergehen. Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, die neuen gesetzlichen Möglichkeiten endlich zu nutzen. Irgendwann ist einfach genug“, mahnen die drei Abgeordneten Noggler, Locher und Vallazza in einer Medienmitteilung.