Von: mk
Bozen – Wie aus dem Urteil Nr. 252 vom 10. August hervorgeht, nimmt das Oberste Wassermagistrat in Rom einen Rekurs des WWF an und annulliert den Landesregierungsbeschluss Nr. 1158/2012. Damit wird das E-Werk-Projekt der Gesellschaft Rienz Energie GmbH gebremst. Darauf weist Rechtsanwalt Rudi Benedikter in einer Aussendung hin.
Das E-Werk sei ausgerechnet im landschaftsgeschützten Teil des Ridnauner Tales, der Achenrainschlucht, geplant worden, kritisiert Benedikter.
Der Entscheidungsgrund des Obersten Wassermagistrats sei laut Benedikter die totale Missachtung des negativen Landschaftsschutzgutachtens.
Grüne: „Schlag ins Wasser“ für Gemeinde und die Stadtwerke Brixen
„Das Wasserhöchstgericht in Rom hat das geplante KW in der Achenrain-Schlucht gekippt, ein höchst erfreulicher Erfolg für den Umweltschutz, aber mit unerwarteten Kollateralfolgen“, erklären die grünen Landtagsabgeordneten Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba in einer Aussendung.
Denn im außergerichtlichen Vergleich zwischen Stadtwerken Brixen (SWB) und SEL AG sei den Brixner Stadtwerken 2013 eine 25-prozentige Beteiligung am geplanten SEL-Kraftwerk Ridnaun-Achenrain in Aussicht gestellt, neben einem 20-prozentigen Anteil an der geplanten Wiltener Leitung über den Brenner; der Gemeinderat verabschiedete am 13. 6. 2013 einstimmig das entsprechende Einvernehmensprotokoll.
„Die in Aussicht gestellten Beteiligungen waren eine Kompensation für den Rückzug der SW von den Rekursen gegen SEL zufolge der sattsam bekannten Wettbewerbsverzerrungen. Die erhofften Anteile an Ridnaun und der Brenner-Linie dienten als symbolischer Ausgleich für die entgangene Chance der Stadtwerke, am Mega-Kraftwerk Mühlbach zu partizipieren. Eine berechtigte Forderung: Nach dessen Errichtung 1940 büßte Brixen die eigene Stromproduktion auf Jahrzehnte hin ein, mit Verlusten für die Stadt und ihren Haushalt, deren Höhe man sich als Brixner/in lieber nicht ausmalt. So erfreulich daher das Urteil für das Kraftwerk Achenrain-Schlucht ist, so steht nun Brixen vorläufig mit leeren Händen da“, erklären die Grünen.
Sie stellen in diesem Zusammenhang die Frage an die Landesregierung, auf welche Weise Alperia/Rienz Energie den Ausfall für Brixen kompensieren will.