Von: mk
Bozen – Viele Erwartungen wurden in die heurige UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP26) gesteckt. Jetzt, mehr als eine Woche nachdem sie zu Ende ging, zeigen sich die Young Green Southtyrol (YGS) enttäuscht: „So werden wir dem Klimawandel nicht die Stirn bieten können. Die großen Staaten haben immer noch nicht verstanden, dass die Zeit der Lippenbekenntnisse lange schon vorbei ist.“
2100 bei 2,4 Grad anzukommen sei keine positive Entwicklung, wie eine aktuelle Studie des „Climate Action Tracker“ zeige – ebenso wenig wie die Tatsache, dass es 26 COPs gebraucht habe, um endlich ein Stopp für fossile Brennstoffe zu erlangen. Aber der „Glasgow Climate Pact“ scheine von den Mitgliedsstaaten mit mehr Willen zur Umsetzung unterzeichnet worden sein. „Das bedeutet für mich so viel, dass doch evtl. ein größeres Bewusstsein über die Krisenlage vorliegt. Allein der Verweis auf den IPCC Report von diesem Jahr auf den ersten Seiten ist dabei eine große Weiterentwicklung“, erklärt Vero Pinzger, eine YG-Aktivistin.
Leider werde auch in Südtirol die Klimakrise immer noch nicht als ein relevantes Problem angesehen. Das merke man beim aktuellen Klimaplanentwurf, welcher die verfehlten Ziele des vorherigen Klimaplanes 2011 wiederhole. „Als YGS fordern wir daher von der Politik, dass sie den Klimaplanentwurf nachbessert, damit Südtirol auch das Pariser Klimaabkommen respektiert und wir somit zum globalen Klimaschutz beitragen“, führen Manar Lardjane und Barbara Lemayr, Co-Sprecherinnen der YGS, aus.
Die YGS lassen sich jedoch nicht demotivieren und sehen aus dieser Krise heraus eine neue Chance für junge Menschen, sich aktiv zu beteiligen. So rundet Gabriel Prenner, YGS-Aktivist, ab: „Seit mehreren Jahren, gibt es weiterhin unzählige junge Menschen, die für eine ehrliche Kommunikation in Sachen Klimakrise protestieren. So geschehen während der COP26. Ebenfalls forderten die Aktivistinnen in Glasgow die globale Politik auf, die internationalen Abkommen einzuhalten. Weniger blabla! Der Druck der jungen Generation auf die Entscheidungsträger war noch nie so hoch! Als YGS werden wir uns nicht unterkriegen und werden weiterhin unseren Klimaschutz global, aber vor allem in Südtirol einsetzen.“